MDR FERNSEHEN | "FAKT IST!" aus Magdeburg am 09.09.2024 | 22:10 Uhr "FAKT IST!": Messer, Terror und Gewalt - verliert der Staat die Kontrolle?

15. Mai 2024, 13:41 Uhr

Mannheim, Solingen, Wolmirstedt – die wachsende Zahl gewalttätiger Angriffe mit Messern beunruhigt die Bevölkerung. Werden strengere Regeln helfen, das Problem zu lösen und wie gehen wir als Gesellschaft um mit der Bedrohung? Über Ursachen und mögliche Lösungen diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg.

Noch zögern manche Experten, von einem Trend zu sprechen. Fakt ist: Die Zahl gewalttätiger Vorfälle/Straftaten, bei denen ein Messer als Waffe zum Einsatz kommt, ist gestiegen. Die Sicherheitslage hat sich verändert. Vor allem aber ist das Bedrohungsgefühl in der Bevölkerung gewachsen. Der tödliche Messerangriff in Solingen hat das noch einmal verschärft.

Polize in der Nähe des Tatorts im Solinger Standzentrum.
Am 23. August wurden in Solingen drei Menschen getötet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Gianni Gattus

Viele Taten geschehen gar nicht öffentlich, sondern im häuslichen Bereich. Die Täter sind in den allermeisten Fällen jung und männlich. Viele von ihnen werden dem Zuwanderermilieu zugerechnet – aber das trifft längst nicht auf alle zu. Ungeachtet der Herkunft sitzt das Messer inzwischen deutlich lockerer, wenn Streitigkeiten ausgetragen werden, sagen Experten.

Seit Jahren schon sucht die Gesellschaft nach Wegen, mit dem gestiegenen Aggressionspotential umzugehen. Die Antwort der Politik bestand bislang im Verbieten: vielerorts wurden auf besonders frequentierten öffentlichen Plätzen Waffenverbotszonen eingerichtet.

Ein Schild informiert über eine Waffenverbotszone.
Waffenverbotszonen wurden zum Beispiel an Bahnhöfen eingerichtet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Gregor Fischer

Nach dem islamistischen Messer-Anschlag von Solingen sollen viele Regelungen noch einmal verschärft werden. Wenige Tage nach dem Attentat hat die Bundesregierung ein sicherheitspolitisches Maßnahmenpaket vorgestellt, das die Verbote für das Tragen von Messern deutlich ausweiten soll, den Behörden mehr Befugnisse im Kampf gegen den Islamismus zugestehen will und ein deutlich strengeres Vorgehen gegen illegale Migration vorsieht.

Kritiker sehen darin pure Symbolpolitik, während andere eine Verschärfung für längst überfällig halten. Auch Stimmen nach intensiverer Überwachung werden laut.

Werden strengere Regeln helfen, das Problem zu lösen?
Warum hat das bisher kaum funktioniert?
Wie gehen wir als Gesellschaft um mit der Bedrohung?

Moderatorin Anja Heyde begrüßt in der Runde

Porträt Laurence Chaperon
Bildrechte: MDR / Zieschang

Tamara Zieschang

Tamara Zieschang

CDU, Innenministerin Sachsen-Anhalt

"Neben der Ausweitung von Waffenverbotszonen kommt es vor allem darauf an, dass die Polizei in allen Waffenverbotszonen verdachtsunabhängig kontrollieren kann."

Dirk Peglow, Vizechef des Bunds Deutscher Kriminalbeamter.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Dirk Peglow

Dirk Peglow

Bundesvorsitzender Bund Deutscher Kriminalbeamter

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Kaddor Lamya
Bildrechte: MDR / Kaminski

Lamya Kaddor

Lamya Kaddor

Bündnis 90/Die Grünen, Bundestagsabgeordnete und Islamwissenschaftlerin

"Die Verschärfung des Waffenrechts, die bessere Ausstattung der Sicherheitsbehörden und mehr Prävention ist das, was wir jetzt brauchen."

Der Leiter von SALAM vor einem großen Bücherregal in einem Büro
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Hans Goldenbaum

Hans Goldenbaum

Sozialwissenschaftler und Anti-Gewalt-Trainer

"Terrorismus, Jugendgewalt – vieles geht durcheinander. Wir müssen aber genau hinschauen und intervenieren. Der Fokus muss auf Tatursachen liegen, nicht auf Tatwaffen."

Bürgerreporter Stefan Bernschein hat wieder Menschen zu Gast, die ihre Meinungen und Erfahrungen zum Thema einbringen, darunter viele aus der MDRfragt-Gemeinschaft.  

Zu sehen ist der MDR-Talk ab 20.30 Uhr im Livestream auf mdr.de/tv und auf dem MDR-YouTube-Kanal sowie um 22:10 Uhr im MDR-Fernsehen und im Anschluss in der ARD Mediathek.

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