Zwei Arbeiter stehen vor Teilen der eingestürzten Carolabrücke.
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MDR FERNSEHEN | "FAKT IST!" aus Dresden am 28.10.2024 | 22:10 Uhr Bröckel-Republik: Wie kriegen wir unsere Infrastruktur wieder in Schuss?

28. Oktober 2024, 17:13 Uhr

Der Kollaps der Carolabrücke in Dresden hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt und in Deutschland die alte Diskussion über die marode Infrastruktur neu entfacht. Der Vorwurf an die Politik: Das Verkehrsnetz wurde in den vergangenen Jahrzehnten kaputtgespart. Doch warum leistet sich Deutschland keine besseren Straßen und Brücken? Müssen wir wählen zwischen Verschleiß und Verschuldung? Darüber sprechen wir im "Fakt Ist!"-Bürgertalk aus Dresden.

Schlaglöcher auf den Straßen, marode Brücken, Investitionsstau auf der Schiene: Die Infrastruktur in Deutschland ist in keinem guten Zustand. Experten warnen seit Jahren davor, dass die Politik deutlich mehr in die bestehenden Verkehrswege investieren müsste. Der Preis für die lange Sparsamkeit wurde jüngst in Dresden sichtbar, als im September die Carolabrücke einstürzte.

Professor Steffen Marx von der TU Dresden hat den Einsturz untersucht und kommt im Interview mit dem MDR zu einem alarmierenden Ergebnis: "Wir rechnen eigentlich damit, das muss man so bitter sagen, dass uns Bauwerke jetzt einstürzen werden. Wir kümmern uns nicht ausreichend um die Instandhaltung."

100 Millionen Euro im Jahr nötig

Doch wie kann das passieren? Immerhin zahlen wir Steuern, um das Land in Schuss zu halten. Und auch die Lkw-Maut spült jährlich Milliarden Euro in den Bundeshaushalt. Lydia Hüskens (FDP), Infrastrukturministerin in Sachsen-Anhalt, erklärt das Dilemma so: "Jahrzehnte hat man die Straßen, die Verkehrsinfrastruktur, die Schiene vernachlässigt. Man hat lieber in andere Bereiche investiert und das rächt sich jetzt. Jetzt ist es wichtig zu investieren, um einen solchen Zustand in Zukunft zu vermeiden." Alleine in Sachsen-Anhalt müsse man 100 Millionen Euro jährlich investieren, damit die Landesstraßen und zugehörigen Brücken in einem "ausreichenden Zustand" seien.

Hinzu kommt, dass viele Straßen und Brücken in kommunaler Hand sind. Städte und Gemeinden beklagen aber bereits seit Jahren, dass sie kaum genug Geld haben, um ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen. Wie bringen wir also Straßen, Brücken und Schienen wieder auf Vordermann? Muss die Politik andere Prioritäten setzen? Oder brauchen wir eine Pkw-Maut?

Das fragt und diskutiert Moderator Andreas F. Rook mit folgenden Gästen:

Unsere Gäste:

Lydia Hüskens, Vorsitzende der FDP Sachsen-Anhalt, steht am Eingang eines Bürogebäudes.
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Peter Gercke

Lydia Hüskens (FDP)

Lydia Hüskens (FDP)

Ministerin für Infrastruktur Sachsen-Anhalt

Paula Piechotta, 2022
Bildrechte: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Paula Piechotta (B'90/Grüne)

Paula Piechotta (B'90/Grüne)

Bundestagsabgeordnete aus Leipzig und Mitglied im Haushaltsausschuss

Thomas Lenk
Bildrechte: MDR/ Universität Leipzig/Prof. Dr. Thomas Lenk, Foto: Christian Hüller

Prof. Thomas Lenk

Prof. Thomas Lenk

Experte für Kommunalfinanzen

Ein Mann mit Brille lächelt.
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Thomas Martolock (CDU)

Thomas Martolock (CDU)

Bürgermeister von Cunewalde

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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | FAKT IST! | 28. September 2024 | 22:10 Uhr