Dienstag, 17.09.2024: Der Apfelbaum

Bedauernd schaue ich in die Krone unseres Apfelbaums. Er trägt kaum Früchte in diesem Jahr. Der Frost hat die zarten Blüten erfroren. Dabei trug er im letzten Jahr reichlich Frucht.

Unser Apfelbaum ist schon alt. Viele Früchte hat er in früheren Jahren getragen und auch im letzten Jahr trug er reichlich. Wir konnten viel ernten. Unser Baum wuchs viele Jahre, bis er seine ersten Äpfel trug. Die Jahreszeiten bestimmten sein Wachstum und die Menge an Früchten.

Sven Tiesler 2 min
Bildrechte: Stephan Ringeis
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gesprochen von Pastor Sven Tiesler

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Di 17.09.2024 05:45Uhr 02:28 min

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Unser Apfelbaum ist für mich mehr als nur ein Zeichen für Wachstum und Ernte. Er ist ein Symbol für das Leben, das ich mit Gott führe. Seine Früchte sind nicht einfach zufällig entstanden. Sie sind das Ergebnis eines empfindlichen und komplizierten Prozesses. Der Baum nimmt Wasser und Nährstoffe aus dem Boden auf, verarbeitet das Sonnenlicht in Energie und schützt sich gleichzeitig vor den Gefahren, die ihm drohen.

Viel zu früh haben in diesem Jahr Bienen und Hummeln summend im Baum die Blüten bestäubt. Es kam ein später Frost und die Kälte hat die zarten Blüten erfroren, bevor sie sich in Früchte verwandeln konnten. Auch wenn ich in diesem Jahr kaum etwas ernten werde, erstaunt mich wie bedeutend guter Boden, Wasser und Sonne für den Baum sind. Diese Abhängigkeit des Apfelbaums von seiner Umwelt erinnert mich an meine Verbindung zu Gott. Jesus sagt zu mir: "Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht." (Joh 15,4)

Unser Apfelbaum zeigt mir, was passiert, wenn ich die Verbindung zu Gott in meinem Leben verliere. Meine Inneres verdorrt und ich werde unfähig, gute Früchte zu tragen. In einer guten Verbindung mit Gott gedeihe ich. Ich lasse mich von Gottes Liebe und Gegenwart durchströmen. Es ist eine kraftvolle, lebendige und pulsierende Beziehung.

Wenn Gottes Kraft, mich durchfließt, dann kann ich gute Früchte tragen - Früchte der Liebe, des Friedens, der Geduld und der Güte. So möchte ich heute meinen Mitmenschen begegnen. In einer guten Verbindung zu Gott. Von ihm durchströmt, wie die Früchte vom Saft des Baumes durchtränkt werden. Und vielleicht trägt unser Apfelbaum dann im nächsten Jahr wieder reichlich Frucht.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Katrin Hutzschenreuter

Katrin Hutzschenreuter

geb. 1971 | Berufsausbildung als Metallurge mit Abitur | Ausbildung zur Krankenschwester |tätig bei der Diakonie - Sozialstation Freiberg |Mitglied der Domgemeinde zu Freiberg und Leiterin des Kirchenvorstands

Sven Tiesler
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Kurzbiografie Pastor Sven Tiesler

Pastor Sven Tiesler

in Berlin geboren und aufgewachsen | Ausbildung zum Sanitärinstallateur | Studium der Theologie | seit 1998 Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche | Stationen des Dienstweges waren Bebra, Eisenach und Cottbus | Weiterbildungen in systemischer Therapie und Beratung und systemischer Aufstellungen | seit 2009 Supervisor und Tutor in der praktischen Ausbildung von Pastorinnen und Pastoren | wohnhaft in Aue im Erzgebirge

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.