Montag, 11.09.2023: Aufatmen
Auf meinem Schreibtisch liegen zahlreiche Notizzettel. Sie halten fest, was es alles zu tun gilt und woran ich in nächster Zeit unbedingt denken muss. Das System hat sich für mich bewährt. Ein besonders schönes Gefühl stellt sich dann ein, wenn mal kein Zettel mehr da liegt. Dann ist alles erledigt und an alles gedacht. Puuh, ich kann aufatmen. Aber das kommt ganz selten vor. Der Normalfall ist, dass mir irgendwann die Zettel zu viel werden und damit eine Last. Was gilt es dann zu tun? Mein Reflex sagt mir, lege eine Sonderschicht ein, morgen auch noch, dann ist alles fertig. Aber dieser Reflex ist nicht gut. Wenn es zu viel wird, dann ist es viel besser, eine Pause einzulegen. Danach habe ich Kräfte gesammelt, kann neu durchstarten.
Manche Aufgabe, sprich Zettel, wirkt dann viel kleiner als sie ist. Eine andere hat sich wie Wunder von selbst erledigt. Und für den großen Rest habe ich nicht nur neue Kraft, sondern auch Phantasie die verschiedenen Dinge zu erledigen. Und das in dem Wissen: Es kommen immer wieder neue Zettel dazu. Warum fällt es mir nicht ganz leicht, Pause zu machen? Vielleicht hat es damit zu tun, das Leben ohne Gott zu denken. Womöglich sogar ein bisschen wie Gott sein zu wollen. Der hat ja auch die Welt in 6 Tagen geschaffen und dann als er fertig war, hat er Pause gemacht, einen ganz Tag ausgeruht. Aber erst als er fertig war. Letzte Woche las ich einen witzigen „post“ im Internet. Sie kennen vielleicht diese Bildchen, die mit einem Spruch versehen sind. Darauf war zu lesen "Gott existiert, aber das bist nicht du, - entspann dich!" Das nenn ich eine gute Nachricht.