Donnerstag, 01.08.2024: Leicht und mühelos
(Nach einer Idee von Birgit Mattausch)
Ein Auto rattert über das Kopfsteinpflaster.
Am Himmel ziehen Wolken, sehr sehr langsam.
Die Blätter des Walnussbaums schaukeln leicht im Wind.
Und der Hahn im Nachbarsgarten kräht. Laut und ausdauernd kräht er, dabei ist es schon seit Stunden hell. Ich glaube manchmal, dass etwas nicht in Ordnung ist mit diesem Hahn. Aber was weiß ich schon davon … Vielleicht ist ja auch mit mir etwas nicht in Ordnung.
Mein Herz schlägt. Ich kann es fühlen, wenn ich leise bin.
Mein Atem kommt und geht.
Die Malven leuchten.
Es ist Sommer und ich staune, wie viel leicht und mühelos geschieht, ohne dass ich etwas dafür tun muss.
Am Himmel ziehen Wolken, sehr sehr langsam. Mein Herz pulsiert. Mein Atem kommt und geht. Die Malven leuchten. Aus einem Mauerspalt wächst Flieder. Der Walnussbaum lässt seine Früchte reifen.
Wenn es für ihn so soweit ist, kräht der Hahn vor meinem Fenster.
Wenn es für ihn soweit ist, wird der Flieder blühen, da im Mauerspalt.
Wenn es soweit ist, stehst du auf aus deinem Bett.
Ziehst deine festen Schuhe an oder die leichten Sandalen und gehst los.
Und ich glaube, dass Gott sich das alles anschaut. Liebevoll und aufmerksam. Dass er auf die Früchte schaut, die jetzt reifen. Auf den verrückten Hahn. Auf mich mit meinem pumpenden Herzen.
Gott schaut es sich an. Liebevoll, aufmerksam. Gütig. Ich kenne kein besseres Wort dafür.
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