Donnerstag, 02.03.2023: Die Schatzkiste
Letztes Jahr bekam ich von einer Freundin eine Schachtel zum Geburtstag geschenkt. Sie war mit buntem Papier beklebt und trug die Aufschrift "Schatzkiste". Voller Spannung öffnete ich sie. Die Kiste war leer. Ich muss wohl ziemlich erstaunt geguckt haben, denn meine Freundin lachte. Dann erklärte sie mir, was sie sich dabei gedacht hatte. Sie ist für Erinnerungen bestimmt, wenn ich etwas Schönes erlebt habe oder mir etwas Besonderes begegnet. In ihr sollen Dinge Platz finden, die mir gut tun.
Inzwischen ist die Schachtel gut gefüllt. Eine Muschel vom Ostseestrand findet sich darin ebenso wie Fotos und Zeichnungen meiner Patenkinder. Eine Feder liegt darin, die mir der Wind im Wald vor die Füße geweht hat. Ein Zettel hat darin seinen Platz gefunden, auf den eine Kollegin ein paar aufmunternde Worte geschrieben hat. Viele andere Dinge liegen darin, die mir etwas bedeuten.
Manchmal, wenn es mir nicht so gut geht oder ich einen schweren Tag hatte, dann setze ich mich in meinen Lieblingssessel und öffne die Schatzkiste. Ich nehme die Dinge in die Hand, die darin liegen, und erinnere mich an die schönen Momente, die sich mit ihnen verbinden. Das hilft mir und muntert mich auf.
Schnell gerät das Schöne aus dem Blick, wenn ich eine schwere Zeit durchlebe. Die Schatzkiste und ihr Inhalt zeigen mir, dass ich schon viel Gutes erlebt habe, von dem ich zehren kann und für das ich dankbar bin.
Das hat auch der Beter des Psalms gewusst, wenn er sagt: "Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat."