Montag, 21.08.2023: Glücks-Cent
Urlaubszeit. Nach einer stressigen Bahnfahrt in übervollen Zügen mache ich auf dem Weg vom Bahnhof zum Feriendomizil noch einen Abstecher im Supermarkt. Mir knurrt der Magen - ich brauche noch was fürs Abendbrot.
An der Kasse steht überraschender Weise mal keine Schlange. Ich packe meine Sachen in den Rucksack: "Drei achtundvierzig bitte!" - "Das müsste ich haben", sage ich, und krame mein Kleingeld aus dem Portemonnaie. Endlich kriege ich davon mal was los, schießt es mir durch den Kopf. Ich zähle der Kassiererin die Münzen hin: Drei siebenundvierzig. "Hach, Mist!", rutscht es mir raus. Ich schiebe ihr drei Euro sechzig hin und lasse noch das Käsebrötchen in meinem Rucksack verschwinden. "Na, warten Sie mal, wieviel fehlt denn? Ein Cent?" Sie greift in ein kleines Portemonnaie links neben sich und legt einen Cent vor mir auf das Laufband.
Verdutzt gucke ich sie an. "Danke! Das ist ja nett!" Erstaunt und erfreut nehme ich den Zwanziger wieder weg und lege die nun achtundvierzig Cent passend hin. "Naja, es gibt immer wieder Leute, die das Kleingeld nicht haben wollen oder liegen lassen." Hm. Genau genommen wollte ich das Kleingeld ja eben gerade auch nicht haben. Dabei ist es offensichtlich manchmal wichtig. Meine Oma hatte immer einen "Glückspfennig" einstecken. Vielleicht gerade deshalb. Die Kassiererin hat mir jedenfalls mit diesem einen Glücks-Cent viel geholfen – und uns beiden damit den Tag verschönert.