Mittwoch, 24.04.2024: Ausbildung
Gibt es Schlüsselfragen im Leben?
Ich meine: Ja. Was stellen sich Eltern nicht alles für Fragen, wenn es um die Ausbildung ihrer Kinder geht. Sie selbst sind ja die ersten Ausbilder oft zusammen mit Opa, Oma und älteren Geschwistern.
Dann aber Schule, Lehre, Studium: Worauf kommt es an? Was ist das Ziel? Den elterlichen Betrieb übernehmen, überhaupt die Erwartungen der Eltern erfüllen oder eigene Wege zu entdecken? Sollte es nicht zuerst darum gehen, das Lernen zu erlernen? Neben dem nur naturwissenschaftlichen Herangehen, auch Zugänge über Literatur, Musik, Künste und philosophische, ja, religiöse Fragestellungen zu fördern, um die ganze Wirklichkeit zu erfassen, besser: anfanghaft in den Blick zu bekommen?
Was muss man eigentlich im Leben lernen? War da nicht viel Unnützes dabei, was einem "eingetrichtert" wurde? Und auf der anderen Seite fehlte manches, was man hätte wissen müssen. Haben wir wirklich den rechten Umgang miteinander gelernt? Die Naturwissenschaften hatten einen übergroßen Anteil an der Wissensvermittlung. Und heute werden die Schulen, spätestens aber die Universitäten immer mehr zu Anhängseln der Wirtschaft. Wissen muss sofort oder möglichst bald in klingende Münze umgewandelt werden.
Neben den Naturwissenschaften sind Kenntnisse in Musik, Philosophie, Kunst, Politik, Soziologie, …von Nöten - von Religion, Theologie gar nicht zu reden. Hier sprudeln doch echte Lebensquellen, hier werden doch Schlüsselfragen fürs Leben beantwortet: Warum leben? Wozu? Woher kommt das Leben, und zwar nicht nur im biologischen Sinne?
Ich durfte diese Dinge noch lernen und vermittelt bekommen. Ich durfte dafür Zeit verlieren. Solches Lebenswissen ist nicht nur Selbstzweck, es ist mitteilbar und baut Lebensgemeinschaften, stärkt Leben in Freundschaft, Ehe, Familie, Gemeinde, … Staat.
Als gläubiger Mensch steht hier auch immer neu die Frage, was Gott von mir will, das ich lerne und wozu ich mich ausbilde; sich auch von erfahrenen Menschen raten lassen und leben lernen im Heute, im Jetzt und im Vertrauen, dass wir in allem geführt und geleitet werden von Gott.