Montag, 06.05.2024: Dankbarkeit
Man erkennt nie, was man hat, bis es weg ist.
Ja - vieles erachte ich als selbstverständlich in meinem Leben. Sei es Besitz, Gesundheit, gute Freundschaften, eine Arbeitsstelle. Oder einfach, dass das Leben seinen Gang geht. Ohne tiefere Einschnitte. Und plötzlich kommt es dann doch zu einem: Ein geliebter Mensch stirbt, ein Traum zerplatzt, eine Krankheit kommt oder was auch immer.
Und ich stelle fest, dass es eben doch nichts selbstverständlich ist. Und manchmal erkenne ich erst dann den Wert, wenn es nicht mehr da ist. Und während ich das realisiere, ist die Trauer groß.
Ich wünschte mir, es würde mir im Alltag besser gelingen, für das dankbar zu sein, was ich habe. Mir immer wieder bewusst zu machen, wie reich mein Leben doch ist. Wie viel Grund ich zu danken habe.
Der Apostel Paulus fordert in einem seiner biblischen Briefe auf, in allen Lebenslagen dankbar zu sein. Aber das ist eine Lebenskunst. Mir hilft es, ab und an mal eine Liste zu schreiben von dem, wofür ich dankbar bin. Um mir zu vergegenwärtigen, wie reich doch mein Leben ist.
Und ich staune immer wieder, wie lang diese Liste mitunter werden kann. Dass mir ständig noch was einfällt - und noch was. Und ein netter Nebeneffekt davon ist, dass meine Ansprüche kleiner werden. Weil mir bewusst ist, wie beschenkt ich bin. Und wenn ich damit nicht glücklich bin oder glücklich werde, dann wahrscheinlich auch nicht, wenn ich mir noch einen weiteren langersehnten Wunsch erfülle.
So möchte ich Achtsamkeit lernen: achtsam durch den Tag zu gehen und das wahrzunehmen, was gut ist in meinem Leben, in meiner Familie, an meiner Arbeitsstelle oder in meinem Land. Kurz gesagt: Wofür ich dankbar sein kann. Und wer an einen Gott glaubt, kann ja in dem Moment ein kurzes Dankgebet sprechen.
