Montag, 30.12.2024: Parken im Parkverbot
Parken im Parkverbot? Das sehe ich täglich, wenn ich mit dem Hund unsere Runden drehe. Und wissen Sie was? Ich finde das vollkommen richtig. Denken Sie aber bitte nicht, ich sei ein Anarchist. Nein, Regeln im Straßenverkehr halte ich für absolut gut und richtig.
Aber für einen Berufsgruppe mache ich eine Ausnahme. Ich meine die Pflegedienste, die rund um die Uhr mit ihren kleinen Autos unterwegs sind. Sie parken kreuz und quer, weil sie kaum einen anderen Parkplatz finden, um die älteren und betreuungsbedürftigen Menschen zu besuchen, sie zu behandeln und Medizin zu bringen. Jeden Tag, auch an den vergangenen Feiertagen.
Ich muss da immer an die Bibelstelle aus dem Lukasevangelium denken. Da lag ein verletzter Mann am Straßenrand. Viele gingen an ihm vorbei und würdigten ihn keines Blickes. Nur ein Mann aus Samarien wandte sich ihm zu, verband seine Wunden und brachten ihn in eine Herberge. Eine Liebestat, die als die Geschichte des barmherzigen Samariters in den Sprachgebrauch eingegangen ist.
Natürlich kann man die Pflegekräfte von heute nicht so einfach mit dem barmherzigen Samariter von damals vergleichen. Schon deshalb nicht, weil das heute ein Beruf ist und man damit sein Geld verdienen kann. Aber den Pflegebedürftigen in den Wohnungen ist das wohl ziemlich egal. Mitunter sind das die einzigen Kontakte, die sie haben. Und sie können dadurch in ihrem häuslichen Umfeld wohnen bleiben.
Nein, diese ambulanten Pflegedienste sind schon eine Errungenschaft. Für die, die den Job machen, ist das allerdings ein Knochenjob. Physisch und psychisch. Und dann finden sie noch nicht mal einen Parkplatz und müssen zittern, dass sie nach getaner Arbeit ein Knöllchen am Scheibenwischer finden.
In der Corona-Zeit rief man auf, sich auf den Balkon zu stellen und Beifall für die Pflegekräfte zu klatschen. Ich hielt diesen Vorschlag für platt und aktionistisch. Unsere Gesellschaft sollte denen, die diese schwere Arbeit tun, generell mehr Achtung entgegenbringen. Also liebe Ordnungshüter: Drücken sie in diesem Falle mal ein Auge zu.