Donnerstag, 07.12.2023: Der Adventskranz
Auf vielen Wohnstubentischen steht in diesen Tagen ein Adventskranz. Oft wurde er mit viel Engagement und Liebe selbst zusammengestellt. Der Adventskranz ist ein traditioneller Schmuck in der Vorweihnachtszeit. Er besteht aus Nadelbaumzweigen, auf dem vier Kerzen platziert sind und symbolisiert die vier Wochen des Advents. Jeden Sonntag wird eine weitere Kerze angezündet, um den Fortschritt des Weges auf das Weihnachtsfest hin zu markieren.
Der Adventskranz hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert und wurde von Johann Hinrich Wichern eingeführt, einem Hamburger Theologen und Diakon. Er wollte den Kindern seines Heimes RAUHES HAUS helfen, die Zeit bis Weihnachten zu zählen und sich auf das Kommen Christi vorzubereiten. Darum hatte ursprünglich der Adventskranz so viele Kerzen, wie es Tage vom ersten Advent bis zum Weihnachtsfest gab.
In diesem Jahr lohnt es sich besonders, sich an die Ursprünge des Adventskranzes zu erinnern. Denn Johann Hinrich Wichern gilt gemeinsam mit Amalie Sieveking und anderen Mitstreitern als Gründer des sozialen Dienstes der evangelischen Kirche, der Diakonie. Die feiert in diesem Jahr ihr 175. Jubiläum. Auf einer leidenschaftlichen Brandrede auf dem Kirchentag in Wittenberg appellierte Wichern 1848 an seine christlichen Glaubensgeschwister, dass sich die Kirche um Gottes Willen der unübersehbaren menschlichen Not insbesondere in den Städten annehmen müsse. Grundlage dieses Handelns sollte die Nächstenliebe sein.
Diese Liebe bietet bis heute das Fundament der Arbeit der Diakonie.
700.000 ehrenamtliche und 630.000 hauptberufliche Mitarbeitende leisten dort helfende Dienste, ermöglichen Heimat und zeigen Perspektiven auf ein besseres Leben auf. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Religion oder Herkunft die Menschen angehören. Denn Nächstenliebe für alle da. Wie der Adventskranz.