Montag, 20.01.2025: Montagmorgen           

Montagmorgen. Das ist der Start in eine neue Arbeitswoche. Wer nicht Urlaub hat, blättert gedanklich auf, was in dieser Woche passieren soll und muss.

Ähnlich verhält es sich am ersten oder zweiten Tag des Jahres. Da gehen einem feststehende Zeitpunkte durch den Kopf: Der runde Geburtstag, die gebuchte Reise, der OP-Termin, das Umzugsdatum und dergleichen mehr.

Auf manches freut man sich, anderes liegt noch im Dunkeln. Vor manchem graut einem und man weiß nicht, wie man es am besten angehen soll.

Kein Wunder, dass einer mal diesen Spruch gemacht hat: "Januar ist wie Montag - bloß länger". Heißt: Ich hab keine Ahnung, wie's werden wird und ob's gut ausgeht.

Karsten Loderstädt 3 min
Bildrechte: Karsten Loderstädt, privat
3 min

gesprochen von Karsten Loderstädt

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mo 20.01.2025 05:45Uhr 02:32 min

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Beim Ausblick auf das begonnene Jahr - drei Wochen sind ja schon rum - bin ich darüber ebenso wenig im Bilde wie heute früh im Blick auf die neue Woche.

Und ehrlicherweise vermag ich, trotz aller Voraussicht und Planung, nicht mal etwas für den nächsten Augenblick zu vorherzusagen. Das bedeutet doch, dem Kommenden ausgeliefert zu sein. Du hast es nicht in der Hand. So sehr du dich auch bemühst, nichts dem Zufall zu überlassen. Umsonst. Vergeblich. Keine Handhabe.

Was nun tun mit den diesbezüglich leeren Händen? Ich will die Finger ineinander verschränken, kurz die Augen schließen und mit Gott sprechen.

Er ist der Allmächtige und Allwissende. So steht's in der Bibel. Darum vertraue ich drauf, dass er bei mir ist und den nächsten Schritt, die nächste Entscheidung, das nächste Ereignis begleitet. Als mein Beschützer. Mein Ratgeber. Mein Anker.

Was dieses Jahr noch bringen wird, liegt in weiterer Ferne als das, was diese Woche betrifft. Manchmal sage ich mir: Wenn ich heute schon die Draufsicht hätte, die mir dann der Freitagabend ermöglicht, wäre ich wahrscheinlich gelassener. Aber Gelassenheit entsteht aus meiner Beziehung zu Gott.

Wenn mir, in Unruhe, die Worte fehlen, leihe ich sie mir. Beispielsweise von Dietrich Bonhoeffer: "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarte ich getrost, was kommen mag. Gott ist bei mir, am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag".

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Pfarrer Karsten Loderstädt

Pfarrer Karsten Loderstädt

geboren im Januar 1963 in Magdeburg | aufgewachsen im Bördeland | Theologiestudium in Naumburg/Saale | nach dem Studium erste Stelle in Frauenstein/Osterzgebirge | dort als Pfarrer der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens ordiniert |später Pfarrer an der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz | seit 2022 gehört er zum Team der Pfarrer im Kirchspiel "Nossener Land"

Karsten Loderstädt sagt: "Immer wieder aufs Neue drängt es mich, zu erzählen, was mich berührt. Damit verbinde ich die Einladung, den Lauf der Dinge kurz zu unterbrechen. Von meiner Hoffnung will ich weitersagen und mit anderen gemeinsam das Geschenk des Lebens stets neu entdecken."

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.