Sadhus oder heilige Männer sitzen nahe einem Feuer während Maha Shivaratri-Festivals an der Pashupatinath-Tempelprämisse in Kathmandu.
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Interreligiöser Kalender Religiöse Feiertage im Februar 2025

27. Januar 2025, 13:00 Uhr

Früher endete für Christinnen und Christen zu Mariä Lichtmess die Weihnachtszeit. Tibeterinnen und Tibeter feiern an Losar ihr Neujahrsfest. Jüdinnen und Juden begehen mit Tu biSchwat das Neujahrsfest der Bäume. Weitere religiöse Feiertage im Februar finden Sie hier.

02. Februar: Darstellung des Herrn/Mariä Lichtmess

(katholisch, orthodox)

Noch immer ist für viele Katholikinnen und Katholiken das Fest "Darstellung des Herrn" mit Weihnachten verknüpft. Zwar schließt bereits die "Taufe des Herrn" am Sonntag nach dem 6. Januar den Weihnachtsfestkreis, manche Pfarreien, Orden und Gläubige räumen ihre Krippen und Christbäume aber erst am 2. Februar weg.

Das Fest "Darstellung des Herrn" bezieht sich auf eine jüdische Regel, nach der Säuglinge 40 Tage nach ihrer Geburt im Tempel gezeigt wurden. Nach der Geburt Jesu soll Maria mit dem Kind in den Tempel gegangen sein, um ihn "darzustellen". Des weiteren wollte sich - den jüdischen Gesetzen entsprechend - Maria nach der Geburt mit einem Bad rituell reinigen.

Darstellung des Herrn im Tempel, Fresko von Thomas von Villach um 1470.
Darstellung des Herrn im Tempel, Fresko von Thomas von Villach um 1470. Bildrechte: mago/imagebroker

Das Fest "Darstellung des Herrn" ist auch als "Mariä Lichtmess" bekannt. Der Name bezieht sich weniger auf die rituelle Handlung Marias im Tempel, sondern vielmehr auf Lichterprozessionen und Kreuzweihen, die an diesem Tag stattgefunden haben. Sie wurden erstmals von Kaiser Justinian 542 angeordnet und in manchen Gegenden gibt es sie bis heute. Daraus erwuchs der Brauch, an diesem Tag, die für das kommende Jahr benötigten Kerzen zu weihen.

Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) endete die liturgische Weihnachtszeit zu Mariä Lichtmess. 1970, mit der Lithurgie-Reform nach dem Konzil verschob sich das lithurgische Ende der Weihnachtszeit auf den Sonntag nach dem Dreikönigstag. "Erscheinung des Herrn" ist eines der ältesten Feste der christlichen Kirche.

02. Februar: Vasant Panchami / Saraswati Puja

(hinduistisch)

Vasant Panchami, auch Saraswati-Puja genannt, ist ein hinduistisches Frühlingsfest, das an den Geburtstag der Göttin Saraswati erinnert. Sie ist die Hindu-Göttin des Lernens, der Weisheit und der Musik. Zudem gilt sie als Schutzgöttin der Künste und Wissenschaften.

In der Hindu-Mythologie ist Saraswati die Frau des Gottes Brahma. Dem Glauben nach sind alle Kreaturen aus der Vereinigung beider Gottheiten geboren worden, beginnend mit Manu, dem ersten Mann.

Vasant Panchami, Sarasvati Puja, hinduistischer Feiertag
Der Geburtstag der Göttin Saraswati wird gefeiert Bildrechte: imago/Hindustan Times

Gefeiert wird Vasant Panchami in vielen Gegenden Indiens mit unterschiedlichen Bräuchen. Während der Feierlichkeiten überwiegt die Farbe Gelb, die auch die Ankunft des Frühlings darstellt, eine Jahreszeit voller positiver Energie, Wohlstand und Reinheit.

03. Februar: Blasiustag

(katholisch)

Der 3. Februar ist Blasiustag, der Gedenktag des Märtyrers Bischof Blasius. Seit dem 14. Jahrhundert zählt der Heilige zu den 14 Nothelfern. Der Legende nach soll Blasius - bevor er Bischof wurde - Arzt gewesen sein und einem Kind geholfen haben, das an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Seitdem gilt er als Fürsprecher für Halskrankheiten und Erkältungen.

Priester spenden am und um den Blasiustag den Blasiussegen. Über zwei gekreuzte brennende Kerzen (in Form eines Andreaskreuzes) wird die Segensbitte gesprochen: "Durch die Fürsprache des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius befreie und bewahre dich der Herr vor allem Übel des Halses und jedem anderen Übel." Der Segen wird heute weniger wörtlich verstanden: Vielmehr soll er ausdrücken, dass Gott in jeder Lebenslage den Gläubigen beisteht.

Der Bischof aus dem armenischen Sebaste soll in Zeiten der römischen Christenverfolgung im Jahr 316 enthauptet worden sein.

03. - 05. bzw. 10. - 12. Februar: Ninive-Fasten

(syrisch-orthodox, koptisch-orthodox)

In den syrisch-orthodoxen und koptisch-orthodoxen Kirchen erinnert man seit dem sechsten Jahrhundert beim dreitägigen Fasten an die Geschichte von Jona und der Stadt Ninive aus dem Alten Testament.

Der Prophet Jona wurde von Gott in die Stadt Ninive gesandt, um die Menschen der Stadt zu bekehren, die sich von ihm abgewandt hatten.

11. - 13. Februar: Hizir-Fasten

(alevitisch)

Mit einem zweitägigen Fasten ehren Alevitinnen und Aleviten ihren Schutzpatron Bozatli Hizir. Einer Überlieferung zufolge kam er Menschen in Not auf einem grau-weißen Schimmel zu Hilfe, die ihn mit "Eile herbei Hizir" gerufen hatten. Eine andere Erzählung besagt, dass Hizir Noah zu Hilfe geeilt war, um die mit Menschen und Tieren beladene Arche vor der Sintflut zu retten. An den Abenden der Fastenzeit werden Hizir Lokmasi (Gaben für Hizir) gebacken. Das Ende der Fastenzeit wird mit einer Zeremonie in den Versammlungsräumen, den sogenannten Cem-Häusern, gefeiert.

12. Februar: Magha Puja

(thai-buddhistisch)

Das buddhistische Magha Puja-Fest, auch Makabuscha oder Makha Bucha genannt, erinnert an ein spontanes Treffen von 1.250 Mönchen. Das genaue Datum des Treffens ist nicht überliefert. Das Treffen ist auch als "Vierfache Versammlung" bekannt. Die Bezeichnung spielt darauf an, dass sich alle Mönche, sogenannte Arahants (Erleuchtete) ohne vorherige Absprache um den Vollmondtag des Monats Magha versammelten.

Wat Phra Dhammakaya Tempel am Makha Bucha Day oder Magha Puja Tag
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In Erinnerung an dieses Treffen findet in einer Nacht Mitte/Ende Februar oder Mitte März, je nach Vollmond, eine von Mönchen und Nonnen angeführte Prozession statt. Die Gläubigen tragen dabei dreifache Opfergaben: Eine brennende Kerze, drei brennende Räucherstäbchen und einen Blumenkranz oder eine frische Blüte. Mit diesen Gaben erinnern sie an die sogenannten drei Juwelen des Buddhismus: Buddha, Dharma (Buddhas Lehren) und Sangha (die buddhistische Gemeinschaft).

13. Februar: Tu biSchwat – Neujahrsfest der Bäume

(jüdisch)

Am 13. Februar feiern Jüdinnen und Juden Tu biSchwat, das Neujahrsfest der Bäume. Im Mittelpunkt steht die Natur, die aus dem Winterschlaf erwacht. In Israel wird das Neujahrsfest der Bäume vor allem mit Schulkindern gefeiert, die diesen Tag neue Bäume pflanzen. Einer anderen Tradition folgend werden an Tu biSchwat verschiedene Früchte gegessen, mit denen Israel gesegnet ist, vor allem Oliven, Datteln, Trauben, Feigen und Granatäpfel.

Eine Hand hält einen kleinen Baum.
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14. Februar: Valentinstag                 

(römisch-katholisch)

Der 14. Februar ist ein Tag, an dem sich Liebende kleine Geschenke machen. Hierzulande sind das meist Blumen. In Finnland werden Karten verschickt, während sich Liebende in Japan mit Schokolade beglücken.

Der Heilige Valentin von Terni lebte im 3. Jahrhundert und starb als Märtyrer, weil er gegen den Willen des römischen Kaisers Claudius II., Verliebte heimlich christlich traute. Dazu gehörten zahlreiche römische Soldaten, denen die Verbindung mit einer Christin per Gesetz verboten war. Bischof Valentin ließ sich davon nicht beirren und wurde deshalb am 14. Februar 269 auf Befehl des römischen Kaisers hingerichtet.

15. Februar: Parinirvana-Tag

(buddhistisch)

Am Parinirvana-Tag gedenken Buddhistinnen und Buddhisten des Todes Buddhas und seines Einzugs ins Nirvana. Von manchen Gläubigen wird der Tag auch am 8. Februar gefeiert. Mit dem sognannten Erlöschen im Nirvana durchbrach Buddha den Kreislauf des Leidens und der Wiedergeburt und erreichte so die höchste Stufe der Vollkommenheit.

Gläubige lesen an diesem Tag häufig in der "Mahaparinirvana Sutra", einer Schrift, in der auch die letzten Tage Buddhas beschrieben werden. Außerdem meditieren sie, gehen in Tempel und Klöster.

26. Februar: Maha Shivaratri - Die Nacht des Shiva

(hinduistisch)

In der Nacht des Shiva soll sich Shiva mit Parvati vermählt haben. Die Nacht des Shiva ist im Hinduismus ein wichtiger Feiertag, denn Shiva und Parvati gelten als ideales Ehepaar. Viele Gläubige verbringen diese Nacht im Tempel und huldigen Shiva mit verschiedenen Ritualen. Es sind vor allem indische Bettelmönche, sogenannte Sadhus, die Shiva verehren. Sie reiben sich ihre Stirn mit Asche ein, eines der Kennzeichen Shivas.

Shiva ist die dritte Gottheit im Hinduismus. Neben Brahma, dem Erschaffer, und Vishnu, dem Erhalter, steht Shiva für Zerstörung und Neuschöpfung.

28. Februar - 02. März: Losar - Tibetisches Neujahr

(buddhistisch)

Das Neujahrsfest ist das wichtigste tibetische Fest und wird auch von vielen im Exil lebenden Tibeterinnen und Tibetern gefeiert. Die Vorbereitungen beginnen schon Tage vor dem eigentlichen Fest: Während dieser Zeit putzen und schmücken die Gläubigen ihre Häuser, kleiden sich neu ein, begleichen Schulden und legen Streitigkeiten bei. Viele Tibeterinnen und Tibeter nutzen die Zeit zur geistigen Reinigung, sie meditieren oder lesen religiöse Texte.

Folklore-Künstler während einer Gala zum Tibetischen Neujahr in Lhasa
Folklore-Künstler während einer Gala zum Tibetischen Neujahrsfest Bildrechte: imago/Xinhua

Während der eigentlichen Neujahrsfeierlichkeiten beten die Gläubigen, besuchen Freunde und Verwandte, singen, spielen, essen und trinken gemeinsam. Losar beginnt mit einem Familienfest, zu dem man gemeinsam am Familienaltar betet.

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