Sperrmüll in Container
Eine Haushaltsauflösung muss nicht zwangsläufig von einem Unmternehmen übernommen werden. Sie kann auch im privaten Rahmen durchgeführt werden. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Tipps vom Experten Was passiert bei einer Haushaltsauflösung?

11. Juli 2024, 11:39 Uhr

Trennung, Todesfall oder der Umzug ins Pflegeheim - es gibt viele Gründe, einen Haushalt aufzulösen. Das kann sehr kräftezehrend sein. Besser also, wenn man sich Hilfe holt. MDR SACHSEN hat bei Profi-Haushaltsauflöser Jens Michalczik nachgefragt, was es dabei zu beachten gilt.

MDR: Welche ersten Schritte sollte man gehen?

Jens Michalczik: Ruhe bewahren. Als Hinterbliebener zum Beispiel sollte man darüber nachdenken, was die nächsten Schritte in der Familie sind und klären, wer sich um Angelegenheiten wie Kündigungen und die Beräumung kümmert. Nimmt es die Familie selbst in die Hand oder soll ein Unternehmen beauftragt werden?

Was passiert dann?

Meldet sich zum Beispiel eine Familie bei uns als Unternehmen, gehen wir mit den Hinterbliebenen durch die Wohnung oder das Haus und legen fest, was wir ankaufen können. Denn beim Beräumen geht es nicht darum, alles zu entsorgen, sondern gegebenenfalls Stücke wieder in den Umlauf zu bringen - also zu verkaufen. Wenn die Erben damit einverstanden sind, sind wir uns einig und beräumen die Wohnung oder das Haus Dann bekommen wir die Schlüssel und machen das.

Trödelverkäufer durchsuchen ein Haus bei einer Haushaltsauflösung nach Schätzen.
Bildrechte: IMAGO / Funke Foto Services

Wie lange dauert eine Haushaltsauflösung, wenn sie von einem Unternehmen übernommen wird?

In der Regel drei bis fünf Tage. Eine Einraumwohnung bis zu einem Tag. Es kommt den Zustand der Wohnung an. Wir hatten auch schon eine Einraumwohnung, die bis unter die Decke voll mit Müll war. Dafür haben wir fünf Tage gebraucht. Dann hatten wir eine größere Wohnung, die sehr sortiert war, mit der wir relativ schnell fertig waren.

Was kostet eine Haushaltsauflösung in der Regel?

Das hängt von vielen Faktoren ab. Bei einer 50-Quadratmeter-Wohnung zum Beispiel ist man ungefähr bei 2.000 Euro - plus, minus.

Nach vielen Jahren als Beräumer stellt Jens Michalczik fest: Man sieht in vielen Wohnungen, dass es früher anders war, alles ordentlich eingeräumt. Und irgendwann kommt ein Knacks, wo das kippt. Dann haben die Leute einfach nicht mehr die Kraft, aufzuräumen, alles ordentlich zu halten. Und wenn das einmal geschieht und keiner da ist, der darauf achtet, dann geht so etwas ganz schnell und ufert aus.

Quelle: MDR

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 10. Juli 2024 | 11:10 Uhr

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