MDR | 29.04.2024 Ostdeutschland als Kapitalismus-Labor? – MDR-Doku „Die Milliarden der Anderen“ zum 1. Mai
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Schaut man auf den Osten Deutschlands ist es wie ein Blick in ein Kapitalismus-Labor. Hier kam der Kapitalismus vor rund 30 Jahren über ein Land und Menschen ohne bemerkenswertes Eigenkapital. Die neue MDR-Doku „Die Milliarden der Anderen“ erzählt ausgehend von der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage die großen aktuellen und künftigen Herausforderungen der ostdeutschen Gesellschaft und davon wie sich die Transformationsprozesse auf weltweite Prozesse projizieren lassen.
Zu sehen ab 1. Mai in der ARD Mediathek sowie am 1. Mai um 20.15 Uhr im MDR-Fernsehen.
Der Markt regelt alles, Fleiß und Arbeit schaffen Wohlstand, Kapitalismus braucht Wachstum: Was ist dran an den großen Grundsätzen des Kapitalismus? Und wie funktionieren sie in Ostdeutschland – einer Region, die erst vor gut 30 Jahren mit dem Kapitalismus begonnen hat, und das komplett ohne Eigenkapital.
Wie erfolgt die Großansiedlung eines Weltkonzerns wie DHL und was muss die Politik dafür möglich machen? Was passiert, wenn im Ostseebad Binz rund eine Milliarde Euro Investorengeld in eines der größten Immobilienprojekte Europas fließen und doch kein lebenswerter Ort entsteht? Und wie geht es eigentlich den Menschen an Orten wie Zeitz, die der Kapitalismus offensichtlich vergessen hat?
Die Entwicklung in Ostdeutschland steht dabei symbolhaft für Mechanismen und Transformationsprozesse, die heute weltweit in unterschiedlichen Ausprägungen stattfinden.
In der neuen MDR-Doku „Die Milliarden der Anderen“, die der MDR am 1. Mai in der ARD Mediathek veröffentlicht und die zudem am 1. Mai um 20.15 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen sein wird, kommen verschiedene Betroffene vom Bäckermeister bis zum Managing Director eines Weltkonzerns zu Wort. Sie schildern ihre persönliche Sicht auf den aktuellen Zustand und die Zukunft der sozialen Marktwirtschaft. Gefragt wird, inwieweit Deutschland als Wirtschaftsstandort für die zukünftigen Herausforderungen gut aufgestellt ist und wie viel Steuerung die Wirtschaft verträgt.
Eingeordnet werden diese persönlichen Geschichten und Sichtweiten durch Interviews u.a. mit Ulrike Malmendier, Ökonomin und Wirtschaftsweise, mit Buchautorin Ulrike Herrmann, mit Unternehmer Peter Jungen sowie Journalist und Ostdeutschland-Kenner Cornelius Pollmer.
Neben der dokumentarischen Erzählung präsentiert die Schauspielerin Anne Ratte-Polle in kurzen fiktiven Szenen echte Fakten, die Fragen aufwerfen: Warum sind Arbeitsplätze in Ostdeutschland Gold wert und was haben staatliche Milliarden-Subventionen noch mit einem freien Markt zu tun? Letztlich stellt der Film von Christoph Eder und Tom Fröhlich auch ganz grundsätzliche Fragen, inwieweit der Kapitalismus generell aus dem Ruder gelaufen ist und ob der Markt künftig wieder mehr Steuerung und Planung bedarf.
Am 1. Mai-Feiertag zeigt das MDR-Fernsehen zudem bereits um 17.30 Uhr ein „MDR aktuell extra“ zu 20 Jahre EU-Osterweiterung sowie um 18.05 Uhr die Folge „Erfurter Kreuz – Wirtschaftsmotor an der Autobahn“ aus der Reihe „Der Osten - Entdecke wo du lebst“.