MDR | 18.10.2024 16 Spielfilme, fünf TV-Premieren: MDR präsentiert Kino aus Osteuropa
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Der MDR bietet im Oktober wieder einen Schwerpunkt „Kino aus Osteuropa“ an. Ab dem 18.10. in der ARD Mediathek und vom 20. bis zum 27.10.2024 im MDR-Fernsehen werden sechzehn Kinofilm-Highlights aus mehr als sieben Ländern gezeigt. Fünf davon sind TV-Premieren. Dazu kommen sechs berührende osteuropäische Kurzfilme.
„Zum wiederholten Mal präsentieren wir im MDR mit unserer Reihe großartiges osteuropäisches Kino u.a. aus Polen, Rumänien, der Slowakei oder der Ukraine und zeigen das facettenreiche Filmschaffen von Drama über Komödie bis hin zum Mystery-Horror“, freut sich Daniela Adomat, Redaktionsleiterin Lizenzen, Film und Serie beim MDR.
Die TV-Premieren im Überblick
„Trockenzeit“, eine Koproduktion der 42film GmbH aus Halle (Saale) mit tschechischen und slowakischen Partnern, thematisiert einen Konflikt im Zeichen des Klimawandels. Zwischen profitorientierter Landwirtschaft und alternativer Lebensweise scheinen sich zwei Familienclans unversöhnlich gegenüberzustehen.
Die mitreißende schwule Liebesgeschichte „Norwegian Dream“ lässt die Zuschauerinnen und Zuschauer am Leben eines jungen Polen teilhaben, der in einer Fischfabrik in Norwegen arbeitet und sich zwischen seinem Job und seiner Liebe entscheiden muss.
Protagonistin des atmosphärischen Mystery-Horrors „Nightsiren“ ist eine junge Frau, die in einen lebensgefährlichen Sog aus Aberglauben und schwarzer Magie gerät. Der slowakische Film gewann 2022 beim Internationalen Filmfestival von Locarno einen Goldenen Leoparden.
Nach einer wahren Geschichte erzählt „Metronom“ von Jugendlichen, die durch einen Brief an Radio Free Europe im Rumänien der 1970er-Jahre in die Fänge der Geheimpolizei Securitate geraten. Das Liebesdrama war 2023 der rumänische Oscar-Kandidat (Ausstrahlung in OmU).
Der Film „Stay Online“ ist der erste während des Krieges in der Ukraine produzierte Spielfilm. Er nimmt das Publikum mit auf die Odyssee einer jungen Frau, die von ihrer Wohnung aus einem kleinen Jungen hilft, seine Eltern wiederzufinden, und zeigt dabei das Grauen des Krieges sehr berührend und nahbar (Ausstrahlung in OmU).
Die weiteren Spielfilme
Der polnische Oscar-Kandidat von 2020 „Corpus Christi“ handelt von einem jungen Mann, der nach Ostpolen aufs Land geschickt wird, um in einem Sägewerk zu arbeiten. Doch er gibt sich als Priester aus und wird zum Segen für die Region.
In der zugleich skurrilen und berührenden ukrainischen Komödie „Der Tierstimmensammler oder Das Lied der Scheuen Stockente“ geht ein junger Sound-Designer auf eine abenteuerliche Fahrt nach Transkarpatien. Der preisgekrönte Film war 2020 in der Ukraine ein großer Kino-Erfolg.
Das polnische Drama „Ida“, in dem eine junge Novizin von ihrer jüdischen Herkunft und der Ermordung der Eltern im Holocaust erfährt, gewann 2015 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
In „Cold War – Der Breitengrad der Liebe“ entfaltet der polnische Oscar-Preisträger Paweł Pawlikowksi eine wechselvolle Liebesgeschichte in den Wirren des Kalten Krieges in visuell außergewöhnlichen schwarz-weiß-Bildern.
Im tschechischen Kandidaten für den besten internationalen Film bei der Oscarverleihung 2021 „Charlatan“ gerät ein bekannter Wunderheiler in den 1950er-Jahren wegen seines extravaganten Lebensstils und seiner Homosexualität ins Visier der staatlichen Behörden.
Im polnischen Spielfilm „Fucking Bornholm“ entwickelt sich ein gemeinsamer Urlaub zweier Familien durch eine sexuelle Übergriffigkeit zwischen ihren Kindern zum handfesten Konflikt.
Der slowakische Oscar-Kandidat von 2023 „Victim“ erzählt eine Geschichte über Fake News, die eine nicht mehr zu stoppende Lawine ins Rollen bringen.
Der polnische Thriller „Dunkel, fast Nacht“ begleitet eine Journalistin bei ihren Recherchen über den Verbleib dreier verschwundener Kinder zwischen Nachkriegsgräueln, Albträumen, unheimlichen Figuren und lokalen Mythen.
Im Animationsfilm „Im Himmel ist auch Platz für Mäuse“ des tschechischen Regie-Duos Denisa Grimmová und Jan Bubeníček beginnt im Tierhimmel eine wunderbare Freundschaft zwischen einer Maus und einem Fuchs. Ausgezeichnet wurde er u.a. beim Schlingel 2021 und Český lev 2022.
Im Familienfilm „Der Sommer, als ich fliegen lernte“ nach dem gleichnamigen Kinderbuch der vielfach ausgezeichneten serbischen Kinderbuchautorin Jasminka Petrovic muss ein Mädchen die Ferien mit der Oma statt mit ihrer Clique verbringen, lüftet dabei ein Familiengeheimnis und küsst zum ersten Mal einen Jungen.
Das russische Drama „Jamils Schwester“ über das Kriegsende 1945 in einem baschkirischen Dorf war ein großer Kinoerfolg und berührt besonders durch die Darstellung der Kinder als Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft.
Außergewöhnliche Kurzfilme
Im Kurzfilm „Ela – Skizzen zum Abschied“ wird die Protagonistin Ela aus Polen von ihren Brüdern ständig damit aufgezogen, dass sie in den Westen will.
Der litauische Kurzfilm „Techno, Mama“ erzählt vom 17-jährigen Nikita, der davon träumt, nach Berlin zu gehen und den berühmten Techno-Club „Berghain“ zu besuchen.
In „Land of Glory“ wird in einer Schule in Ungarn eine Feier anlässlich eines hohen Besuchs vorbereitet. Der Premierminister höchstpersönlich hat sich angekündigt und die 17-jährige Márti soll die Begrüßungsrede halten. Im Stillen bereitet sie ihre kleine Revolution vor.
In „See der Freude“ kümmert sich Jasja in Belarus nach dem Tod der Mutter um den kleinen Bruder und den Haushalt, bis sie eines Tages von ihrem Vater ins Kinderheim gebracht wird.
Auch in „Dad’s Sneakers“ aus der Ukraine geht es um einen Jungen in einem Kinderheim. Sasha scheint vermeintlich im Glück: Eine amerikanische Familie hat ihn adoptiert. Doch auf irgendetwas scheint er zu warten.
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