Zugang zu Schule und Kita für ukrainische Kinder
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23. März 2022, 13:17 Uhr
Ukrainische Kinder sollen so schnell wie möglich in Kitas und Schulen integriert werden. Dieses Signal senden viele Landesregierungen. So teilt das Landesamt für Schule und Bildung Sachsen zum Beispiel mit: "Sie sind in Sachsen angekommen und wir heißen Sie herzlich willkommen. Wir möchten Ihnen in dieser Situation zur Seite stehen und Ihren Kindern Bildungsangebote unterbreiten." Grundsätzlich gilt in Deutschland eine Schulpflicht bis 18 Jahre – auch für geflüchtete Kinder und Jugendliche.
Für den Besuch einer Kindertagesstätte, kurz Kita, für Kinder von eins bis sechs Jahren gilt ein Rechtsanspruch: Eltern haben ein Recht auf einem Platz. Sie können ihre Kinder aber auch zuhause betreuen. Für die Kitas sind die Verwaltungen vor Ort zuständig. Die Vergabe der Plätze läuft allerdings überall anders. Manche Städte und Gemeinden haben zentrale Vergabeportale. An anderen Orten müssen Eltern direkt in den Einrichtungen fragen, wann ein Platz zur Verfügung steht. Dies ist allerdings besonders in den Großstädten schwierig.
Grundsätzlich gilt: Sowohl für einen Platz in der Kita als auch in der Schule müssen Eltern und Kinder als Geflüchtete registriert sein. Das geht am besten in der Ausländerbehörde vor Ort. Die Behörde ist in größeren Städten in den Rathäusern und an kleineren Orten im Landratsamt angesiedelt.
Hier ein Überblick über die Informationen, die die drei Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Thema Schule bereitgestellt haben:
Sachsen
Mit der Registrierung ist der Schulbesuch möglich. Danach empfiehlt das sächsische Kultusministerium als Nächstes Kontakt mit dem Landesamt für Schule und Bildung aufzunehmen. Alle Fragen zum Thema Schule beantworten dort die Koordinatorinnen und Koordinatoren für Migration/Integration. Die Kontakte finden Sie hier:
Verfügungsentwurf (sachsen.de)
Auf der Internetseite des Landesamtes für Schule und Bildung finden Eltern auch das Anmeldeformular für den Schulbesuch ihrer Kinder:
Deutsch-Ukrainisch Aufnahmeformular Masern.pdf (sachsen.de)
Grundsätzlich besuchen Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse in Sachsen zunächst sogenannte „Vorbereitungsklassen“. Die gibt es allerdings nicht an allen Schulen. Je besser die Sprachkenntnisse werden, desto häufiger nehmen die Schüler am Unterricht mit den anderen Kindern und Jugendlichen teil. Darüber hinaus hat das Land Sachsen bereits 200 Stellen für ukrainische Lehrkräfte und Schulassistenten geschaffen. Sie sollen dafür sorgen, dass die Kinder auch weiterhin in ihrer Muttersprache unterrichtet werden können.
Sachsen-Anhalt
Wenn Geflüchtete eine Unterkunft bezogen und sich bei den Behörden registriert haben, können sie ihre Kinder für den Schulbesuch anmelden. Das Kultusministerium plant derzeit die Einrichtung von "Ankunftsklassen", in denen die ukrainischen Kinder zunächst Sprachbarrieren abbauen sowie gegebenenfalls schulpsychologische oder psychosoziale Unterstützung bekommen. Die Ankunftsklassen soll es laut dem Kultusministerium nur für eine Übergangszeit geben. Ziel ist eine Integration der ukrainischen Kinder in den Regel-Schulbetrieb. Solange die Ankunftsklassen noch nicht eingerichtet sind, kommen die Schülerinnen und Schüler in den „normalen“ Klassen mit deutschsprachigen Kindern und Jugendlichen unter.
Thüringen
Das Schulamt des Landes Thüringen empfiehlt Eltern, innerhalb von drei Monaten nach dem Zuzug direkt mit einer Schule vor Ort Kontakt aufzunehmen. "Sie erhalten im Anschluss vom zuständigen Staatlichen Schulamt beziehungsweise von der aufnehmenden Schule Informationen zum Schulbesuch Ihres schulpflichtigen Kindes", heißt es auf der Internetseite der Behörde. Zu einem Termin in der Schule vor Ort sollten folgende Dokumente mitgebracht werden: übersetzte Zeugnisse, die aktuelle Meldebescheinigung/ Aufenthaltserlaubnis, Impfnachweise. Einschränkend teilt das Thüringer Bildungsministerium mit, dass das Schulamt Kinder und Jugendliche auch auf andere Schulen umverteilen kann, wenn es an der Wunschschule nicht genügend Plätze gibt. Um die Kommunikation in den Schulen zu verbessern, plant das Land vor Ort Sprachmittler einzusetzen.