Präsidentschaftskandidatur Ex-US-Präsident Trump will bei der Wahl 2024 erneut antreten

16. November 2022, 17:58 Uhr

Trotz des enttäuschenden Verlaufs der Zwischenwahlen für die republikanische Partei will Ex-Präsident Donald Trump erneut ins Weiße Haus einziehen. Die Kandidatur ist in seiner eigenen Partei umstritten, weil insbesondere Kandidaten aus dem Trump-Lager bei den Senats-, Kongress- und Gouverneurswahlen vergangene Woche Niederlagen einstecken mussten. Zudem gibt es einen starken innerparteilichen Gegenspieler.

Der frühere US-Präsident Donald Trump tritt bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut an. "Um Amerika wieder großartig und glorreich zu machen, verkünde ich meine Kandidatur als Präsident der Vereinigten Staaten", sagte Trump in einer Rede vor Anhängern in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida. "Seid ihr bereit? Ich bin es." rief der 76-Jährige Rechtspopulist unter großen Jubel. Und weiter: "Amerikas Comeback beginnt genau jetzt".

Zuvor war durchgesickert, dass der Republikaner die offiziellen Unterlagen für die erneute Präsidentschaftskandidatur bereits bei der US-Bundeswahlkommission eingereicht hatte.

Trump war vor zwei Jahren nach nur einer Amtszeit im Weißen Haus abgewählt worden. Seit der Wahlniederlage gegen den Demokraten Joe Biden im November 2020 lässt Trump keine Gelegenheit aus, die Wahl als gestohlen zu denunzieren.

DeSantis könnte Trump gefährlich werden

Die Ankündigung einer erneuten Kandidatur erfolgte nun just zu einem Zeitpunkt, in welchem Trump wegen des schwachen Abschneidens bei der Kongress-Zwischenwahl politisch angeschlagen ist. Zahlreiche Republikaner machen ihn für den enttäuschenden Verlauf der Midterms verantwortlich.

Eine Reihe anderer Republikaner dürfte daher die Präsidentschaftskandidatur der Konservativen anstreben. Als potenzielle Bewerber gelten unter anderem Floridas Gouverneur Ron DeSantis und Trumps früherer Vizepräsident Mike Pence. Vor allem DeSantis, der bei den Zwischenwahlen mit einem starken Ergebnis in seinem Amt bestätigt wurde, hat gute Chancen gegen seinen früheren Förderer Trump zu bestehen. DeSantis vertritt zwar ähnliche Hardliner-Positionen, wirkt in seiner Außendarstellung aber weniger schrill.

Trump bei Parteibasis beliebt

Beobachter werten Trumps Ankündigung, zwei Jahre vor der Wahl, als Versuch Trumps, sich einen Vorteil gegen innerparteiliche Kontrahenten wie den populären Gouverneur Floridas Ron DeSantis zu verschaffen.

Über den Präsidentschaftskandidaten der Konservativen wird bei Vorwahlen im Wahljahr 2024 entschieden. In der Parteibasis ist Trump allerdings weniger umstritten: In Umfragen liegt der Ex-Präsident derzeit klar vorne. Biden warnte zuvor vor einer erneuten Amtszeit Trumps.

MDR (vm)

Stilisierte Grafik: Eine Frau betrachtet ein Weinglas in ihrer Hand. mit Video
Wie erkenne ich Populismus? Und wie begegne ich der Manipulation im Netz? Medienpsychologin Lena Frischlich von der Universität Münster gibt Tipps zum medienkompetenten Umgang. Bildrechte: MDR | MEDIEN360G

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