Waldbrände Tui setzt Flüge nach Rhodos aus, holt aber Urlauber zurück
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23. Juli 2023, 17:13 Uhr
Wegen der Waldbrände auf Rhodos will der deutsche Reiseanbieter TUI bis zum Dienstag keine Urlauber auf die griechische Insel bringen. Betroffene könnten kostenfrei auf ein anderes Urlaubsziel umbuchen oder stornieren.
- Etwa 39.000 Tui-Urlauber halten sich derzeit auf Rhodos auf
- Griechische Behörden bitten um Matratzen und Bettwäsche
- Hilfe am Flughafen bei der Ausreise ohne Papiere
Angesichts der starken Waldbrände auf Rhodos bringt der Reisekonzern Tui vorerst keine Touristen mehr auf die Ferieninsel. Die Flugverbindungen blieben aber bestehen, um Gäste zurück nach Deutschland zu fliegen, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. Die Regelung gelte vorerst bis zum Dienstag.
Der Konzern biete allen Reisenden, die bis kommenden Freitag nach Rhodos gebucht sind, kostenfrei auf ein anderes Urlaubsziel umzubuchen oder zu stornieren, sagte eine Tui-Sprecherin. Auch die britische Fluggesellschaft Jet2 sagte für Sonntag alle Flüge auf die Insel ab.
Seit Samstag wurden auf Rhodos wegen großer unkontrollierter Waldbrände zahlreiche Dörfer und Hotels evakuiert. Der Tui- Konzern hat nach eigenen Angaben derzeit etwa 39.000 Gäste auf Rhodos, 7.800 von ihnen seien vom Feuer betroffen und in Sicherheit gebracht worden.
Die Feuerwehr kämpfte am Sonntag mit Unterstützung von Löschflugzeugen an drei Fronten gegen die Flammen. Dabei richtete sie Brandschneisen ein. Aufkommender Wind könnte die Arbeiten jedoch erneut erschweren, sagte ein Sprecher. Nach Einschätzung der griechischen Behörden könnte es noch Tage dauern, bis die Brände unter Kontrolle sind. In Zentral-Griechenland stiegen die Temperaturen am Sonntag auf 45 Grad.
Behörden bitten um Matratzen und Bettwäsche
Die Behörden auf Rhodos riefen inzwischen zu Sachspenden für die evakuierten Einwohner und Urlauber auf. "Wir haben jetzt 4.000 bis 5.000 Menschen in verschiedenen Einrichtungen untergebracht", sagte Thanasis Virinis, ein örtlicher Vizebürgermeister, dem Sender Mega. Benötigt würden etwa Matratzen und Bettwäsche. Medienberichten zufolge sind viele weitere Betroffene zunächst bei Bewohnern der Insel untergekommen. Es gebe eine große Welle an Hilfsbereitschaft.
Hilfe bei der Ausreise ohne Papiere
Das griechische Außenministerium hat am Flughafen von Rhodos einen Hotspot eingerichtet, wo Touristen unbürokratisch eine Ausreisegenehmigung erhalten, wenn sie wegen der Brände und der Flucht keine Ausweispapiere mehr besitzen. Das berichtete der griechische Staatssender ERT.
Größte Evakuierungsaktion in der Geschichte Griechenlands
Nach ersten Schätzungen der Polizei sollen seit Samstag rund 19.000 Menschen auf dem Landweg sowie von Stränden aus über das Meer in Sicherheit gebracht worden sein. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf öffentliche Angaben von rund 30.000 Evakuierten. Der Polizei zufolge handelte es sich um die größte Evakuierungsaktion wegen eines Brandes, die es jemals in Griechenland gegeben habe.
Touristen kommen weiter nach Rhodos
Derweil landeten trotz der überbordenden Probleme und andauernden Brände im Laufe des Sonntags neue Ferienflieger. Das sagte der Vizebürgermeister der Insel Thanasis Virinis am Sonntagmorgen dem TV-Sender Mega.
dpa/AFP/Reuters (kkö)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 23. Juli 2023 | 13:00 Uhr