Waldbrand Feuer auf Rhodos: Tausende Menschen in Sicherheit gebracht
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23. Juli 2023, 13:20 Uhr
Auf der griechischen Ferieninsel Rhodos ist ein großer Waldbrand außer Kontrolle geraten. Wie die griechischen Behörden am Samstagabend mitteilten, mussten tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden. In den betroffenen Regionen seien alle zwölf Dörfer sowie sämtlich Hotels evakuiert worden.
- Größte Evakuierungsaktion in der Geschichte
- Auch deutsche Urlauber betroffen
- Internationale Hilfe für Griechenland
- Brände wüten bereits seit sechs Tagen.
Auf der Ferieninsel Rhodos ist ein Waldbrand außer Kontrolle geraten. Wie die griechische Regierung mitteilte, sind seit Samstag 19.000 Menschen aus Dörfern und Hotels in Sicherheit gebracht worden. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf öffentliche Angaben sogar von rund 30.000 Betroffenen, darunter 2.000 Urlauber, die mit Bussen und Booten der Küstenwache sowie Schiffen von Privatpersonen aus der Gefahrenzone gebracht worden seien.
Größte Evakuierung in der Geschichte Griechenlands
Nach Angaben aus dem Büro von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis müssen alle zwölf Ortschaften und sämtliche Hotels in den betroffenen Regionen evakuiert werden. Besonders betroffen sei die Region rund um den beliebten Ferienort Lindos. Der Polizei zufolge handelt es sich um die größte Evakuierungsaktion wegen eines Brandes, die es jemals in Griechenland gegeben habe.
Regionalgouverneur George Hadjimarkos sagte dem TV-Sender Skai, dass die Evakuierungen durch von den Flammen abgeschnittene Straßenverbindungen erschwert würden. Das Ziel sei, menschliches Leben zu schützen. In manchen Fällen hätten sich die Urlauber wegen der durch das Feuer versperrten Straßen zu Fuß in Sicherheit bringen müssen.
Medienberichten zufolge erreichten die Flammen in der Nacht zum Sonntag den Ort Laerma. Häuser und eine Kirche brannten nieder, auch viele Hotels wurden beschädigt. Das Feuer breitete sich zudem auf die Küstenorte Kiotari und Geeadi Lardos aus.
Reiseverband: Auch Deutsche betroffen
Von den Evakuierungen im Süden von Rhodos sind nach Einschätzung des Deutschen Reiseverbands auch Deutsche betroffen. Eine Sprecherin sagte, auf der Insel hielten sich derzeit insgesamt rund 20.000 deutsche Urlauber von Reiseveranstaltern auf. Betroffen von den Evakuierungen sei nur ein kleinerer Teil.
Internationale Hilfe für Griechenland
Hunderte Feuerwehrleute aus Rumänien, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Malta sind inzwischen zur Verstärkung der Feuerwehr in Griechenland angekommen und kämpfen gegen die Flammen. Frankreich, Italien, die Türkei, Zypern, Israel und Jordanien beteiligen sich mit Löschflugzeugen und Hubschraubern an den Löscharbeiten.
Brände wüten bereits tagelang: Dutzende neue ausgebrochen
Die Waldbrände auf Rhodos wüten inzwischen seit sechs Tagen. Sie galten am Donnerstag als unter Kontrolle gebracht, doch am Samstag kam starker Wind auf und trieb die Flammen direkt auf die nun betroffenen Dörfer und Ferienregionen zu. Auch aus anderen Regionen Griechenlands werden etliche Waldbrände gemeldet. Nach Angaben der Feuerwehr brachen zuletzt innerhalb von 24 Stunden mehr als 40 neue Brände aus. Griechenland leidet derzeit unter einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad.
Hitzewelle auch in Italien
Auch die italienischen Meteorologen erwarten für Anfang kommender Woche eine neue Hitzewelle. Dann seien zwischen Sardinien und Sizilien Spitzentemperaturen von 47 bis 48 Grad möglich, schrieb der Wetterdienst Ilmeteo.it.
Der Wetterdienst der italienischen Luftwaffe registrierte am frühen Samstagnachmittag 40 Grad in Palermo, der Hauptstadt Siziliens.
dpa,AFP (isc/kkö)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | 22. Juli 2023 | 17:30 Uhr