Auszeichnung Chemie-Nobelpreis geht an Entdecker von Quantenpunkten
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04. Oktober 2023, 14:37 Uhr
Der Nobelpreis für Chemie 2023 geht an die in den USA tätigen Forscher Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov. Sie werden für die Entdeckung von Quantenpunkten ausgezeichnet, die in LED-Leuchten und TV-Bildschirmen verwendet werden und als Orientierungshilfe für Chirurgen bei der Entfernung von Krebsgewebe dienen.
- Der Chemie-Nobelpreis geht an Forscher Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov für ihre Entwicklung für die Entdeckung von Quantenpunkten.
- Quantenpunkte sind Nanopartikel, die bei TV-Bildschirmen, Quantencomputern und bei der Tumor-Chirurgie eingesetzt werden.
- Bereits vor der offiziellen Bekanntgabe sind die Namen der Gewinner an die Öffentlichkeit gesickert.
Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an die in den USA tätigen Forscher Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov für die Entdeckung und Entwicklung von sogenannten Quantenpunkten. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit. Bawendi ist Professor am Massachusetts Institute of Technology, Brus ist emeritierter Professor an der Columbia University und Ekimow forscht für das Unternehmen Nanocrystals Technology. Die Forscher haben in den 80er- und 90er-Jahren wichtige Grundlagen für die Nanotechnologie geschaffen.
Bei den Quantenpunkten handelt es sich um winzig kleine Nanopartikel, die einzigartige physikalische Eigenschaften haben. Sie können das Spektrum des einfallenden Lichts in eine andere Energiefrequenz umwandeln und werden in LED-Leuchten und TV-Bildschirmen verwendet. Sie sind für Quantencomputer wichtig und lassen sich unter anderem als Orientierungshilfe für Chirurgen bei der Entfernung von Krebsgewebe verwenden.
Der Nobelpreis ist mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) dotiert, die Vergabe findet am 10. Dezember in Stockholm statt.
Panne bei der Bekanntgabe des Nobel-Preises
Schon mehrere Stunden vor der offiziellen Bekanntgabe waren die Namen der mutmaßlichen Chemie-Nobelpreisträger in diesem Jahr durchgesickert. Die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter", der öffentlich-rechtliche Rundfunk SVT und das schwedische Wissenschaftsmagazin "NyTeknik" hatten die Preisträger übereinstimmend unter Berufung eine Pressemitteilung der Schwedischen Akademie der Wissenschaften genannt, die allerdings nicht auf der Website der Akademie zu finden war. Die Akademie hatte daraufhin versichert, dass die Entscheidung über die diesjährigen Preisträger noch gar nicht gefallen sei.
Die drei Preisträger waren vorab nicht als Favoriten gehandelt worden. Vielmehr war in Fachkreisen darauf getippt worden, dass Forschungen in der synthetischen Biologie oder der DNA-Sequenzierungen ausgezeichnet werden könnten.
Im vergangenen Jahr wurden die Amerikaner Carolyn Bertozzi und Barry Sharpless sowie der Däne Morten Meldal für ihre Erkenntnisse im Bereich der Molekülforschung ausgezeichnet. Als bekannteste Trägerin des Chemie-Nobelpreises gilt Marie Curie, die ihn 1911 für die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium erhielt. In den kommenden Tagen werden weitere Nobelpreise für besondere Leistungen in anderen Bereichen vergeben, darunter Literatur am Donnerstag und Frieden am Freitag.
dpa/AFP/Reuters (jst)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. Oktober 2023 | 12:30 Uhr