Gefahr für Flugverkehr USA schießen Flugobjekt über Alaska ab

11. Februar 2023, 13:25 Uhr

Erst vor knapp einer Woche hatten die USA einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon, der über dem Landesgebiet schwebte, abgeschossen. Jetzt wurde ein weiteres Flugobjekt entdeckt – und auch dieses wurde abgeschossen. Die Trümmer, die vor der Küste Alaskas herunterkamen, sollen nun untersucht werden und Klarheit bringen, welchem Zweck das Flugobjekt diente und welcher Herkunft es war.

Die USA haben ein weiteres Flugobjekt über ihrem Territorium abgeschossen. Noch ist jedoch unklar, wo das Flugobjekt hergekommen war und welchem Zweck es diente. Es habe keine Überwachungsausrüstung gehabt, berichtete der Sender CNN am Abend (Ortszeit) unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter. Nach Angaben des Militärs stellte der Abschuss über dem US-Bundesstaat Alaska kein größeres Risiko für Menschen oder Gebäude am Boden dar.

Das Flugobjekt sei viel kleiner gewesen als der Ballon. "Es hatte die Größe eines Kleinwagens", sagte Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Der Ballon hingegen habe eher die Größe von zwei bis drei Schulbussen gehabt. Die US-Regierung erhofft sich nun weiteren Aufschluss durch die Bergung der Trümmer.

Pentagon: Gefahr für zivile Luftfahrt

Ein F-22-Kampfjet habe das Flugobjekt am Freitag um 13.45 Uhr US-Ostküstenzeit in etwa zwölf Kilometern Höhe abgeschossen, sagte ein Pentagon-Sprecher. Zentraler Grund dafür sei die Gefährdung des zivilen Flugverkehrs gewesen, der in ähnlicher Flughöhe operiere.

Erst vor einer Woche hatte das US-Militär einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen. Der chinesische Ballon war deutlich höher geflogen – gut 18 Kilometer über dem Boden und damit weit oberhalb der maximalen Höhe des zivilen Flugverkehrs. Nachdem sich der Pilot des Kampfjets davon überzeugt habe, dass das Flugobjekt unbemannt war, habe Präsident Joe Biden "als Vorsichtsmaßnahme" den Abschuss empfohlen, sagte Kirby. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Flugobjekten gab, blieb zunächst offen.

Verfassungsschutz-Chef warnt vor zunehmender Spionage

Der Präsident des Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, hat indes vor einer Zunahme chinesischer Spionage in Deutschland gewarnt. "China entfaltet breit gefächerte Ausspäh- und Einflussaktivitäten. Wir müssen uns darauf einstellen, dass diese in den kommenden Jahren noch zunehmen werden", sagte er der "Welt am Sonntag". Während Chinas Fokus früher auf Wirtschaftsspionage gelegen habe, rücke seit einigen Jahren auch die Ausspähung von Politik ins Visier.

Wie die "Welt am Sonntag" weiter berichtet, liegen dem Bundesinnenministerium derzeit keine Erkenntnisse vor, dass Überflüge chinesischer Spionage-Ballons in Deutschland stattgefunden haben. Es werde jedoch davon ausgegangen, dass Deutschland eines der bedeutendsten nachrichtendienstlichen Aufklärungs- und Einflussziele Chinas sei, erklärte eine Sprecherin laut der Zeitung.

dpa,AFP(kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 11. Februar 2023 | 06:00 Uhr

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