Fischer mit einem Käscher an einer Ablassschleuse.
Die Fischer bei der Arbeit am Abflusskanal: Jeder Fisch, der noch im Restwasser des Stausees lebt, soll hier abgefischt und gerettet werden. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Tierwohl Taxi vom Anglerverein Mühlhausen: Drei Tonnen Fische aus Talsperre Seebach gerettet

13. November 2022, 19:13 Uhr

Großer Bahnhof am Staudamm an der Talsperre Seebach bei Mühlhausen: Bis zu 30 Mitglieder des Anglervereins Mühlhausen sind hier in den letzten Tagen im Einsatz gewesen. Mit Keschern und Netzen retteten sie kleine und große Fische aus dem Restwasser des Stausees. Der mehr als 50 Jahre alte Stausee wird im kommenden Jahr saniert.

Auf diesen Moment haben die Mitglieder vom Mühlhäuser Anglerverein lange gewartet. Weil das Wasser aus der Talsperre Seebach fast verschwunden ist, können sie sich um die vielen Fische kümmern. Das Pachtgewässer sei reich unter anderem an Hechten, Welsen, Plötzen und Aalen, sagt Vereinschef Wolfgang Wehnemann. Bis zu 30 Tonnen Fisch leben hier. An diesen Fischbesatz will der Anglerverein nach der Sanierung anknüpfen. Der Verein hat mehr als 1.000 Mitglieder.

Wolfgang Wehnemann am abgelassenen Stausee Seebach.
Vereinschef Wolfgang Wehnemann am fast vollkommen abgelassenen Stausee Seebach. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Überwintern und Überleben

Deshalb begann kurz nach Ablassen des Wassers eine besondere Mission: Fischen das Überwintern und Überleben ermöglichen - wenn möglich sogar in der Talsperre. Deren beiden Dämme werden umfassend saniert; deshalb muss das Wasser mit einem Ausgangspegel von mehr als zehn Metern komplett abgelassen werden.

Fischer durchstreifen mit einem Käscher das Wasserbecken.
Die Fischer des Anglerverein Mühlhausens beim Abfischen am Abflusskanal. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Schwimmbagger baut Fischresidenz

Mit einem Schwimmbagger ist an einem Seitenarm des Sees ein Damm aus Tonerde errichtet worden. Dahinter ist eine Fischresidenz mit einer Fläche von zirka einem Hektar entstanden. Dort sollen Aale, Karpfen, Barsche und Plötzen nicht nur überwintern, sondern bis zum Ende des Talsperren-Baus durchhalten, damit die Angler, wenn die Staumauer im Sommer saniert ist, nicht wieder bei Null anfangen müssen.

Gestell am Abfluss

Mit einem Gestell aus Dachlatten haben die Angler die Fische gerettet. Am Abflusskanal ist die Sperre ausgelegt. Dort warten die Angler auf die Fische, nachdem der Schieber geöffnet worden ist. Die Idee dafür hatte Vereinschef Wolfgang Wehnemann, um möglichst viele Hechte, Karpfen und Schleie zu retten. Dass besonders viele junge Fische in der Auffangsperre landen, freut ihn ebenso. Ingesamt drei Tonnen haben die Angler herausgefischt, schätzt Wehnemann.

Junger Fischer mit einem Hecht in beiden Händen.
Kurz fürs Foto halten und dann ab in den Wasserbehälter. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Große Behälter fürs Fischtaxi

Mit großen Behältern sind die herausgefischten Tiere auf die andere Seite in die Fischresidenz gebracht worden. In den nächsten Tagen sollen weitere Fische aus einem großen Restloch am Talsperrenboden mit Keschern herausgeholt werden, um in dieser Bleibe die Situation zu entspannen.

MDR (ask)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 13. November 2022 | 18:05 Uhr

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