Zwei Politiker stehen an Rednerpulten in einem Fernsehstudio.
Björn Höcke (AfD, li) und Mario Voigt (CDU, re.) am Donnerstagabend bei "Welt TV". Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Landespolitik Was ist gut für Thüringen? - Höcke und Voigt liefern sich Schlagabtausch

12. April 2024, 04:33 Uhr

Wirbel verursacht hatte das TV-Duell zwischen Mario Voigt und Björn Höcke bereits im Vorfeld. Donnerstagabend standen sich die beiden Thüringer Landeschefs von CDU und AfD bei "Welt TV" gegenüber. Sie lieferten sich einen Schlagabtausch zu den Themen Migration, Fachkräftemangel und Europa.

Die Thüringer Spitzenkandidaten von AfD und CDU, Björn Höcke und Mario Voigt, haben sich in einer Sendung bei "Welt TV" ein Rede-Duell geliefert. Eines der zentralen Themen war die Europa-Politik.

Für und gegen die EU

Höcke sagte, Deutschland müsse raus aus der Europäischen Union. Er forderte einen "lockeren Bund europäischer Staaten". Die EU stehe für Bürokratie und hohe Energiepreise, die der Wirtschaft das Genick brechen würden.

Voigt zitierte vorige Aussagen Höckes. Dieser wolle, "dass die Europäische Union sterbe". Das wäre laut Voigt eine Katastrophe - und der Abstieg für Deutschland. Ein Austritt Deutschlands aus der EU führe zu Armut, Arbeitslosigkeit und leeren Regalen. Die EU sei nicht perfekt, aber sie sei "ein Haus, das Deutschland immer beschützt habe".

Debatte um Migrationspolitik

Einen Schlagabtausch gab es auch zum Thema Migration. Höcke erklärte, das Sozialsystem stehe wegen der hohen Zuwanderungszahlen "vor dem Kollaps". Muslimische Zuwanderer dürften - von Einzelfällen abgesehen - grundsätzlich nicht mehr aufgenommen werden.

Voigt warf dem AfD-Politiker vor, alle Zuwanderer in einen Topf zu werfen. Thüringen suche händeringend Fachleute. Um diese Menschen anwerben zu können, brauche es Weltoffenheit. Die AfD sei "Gift für Thüringen". Laut Voigt allerdings sei die illegale Migration ein großes Problem. Dagegen müsse mit einer harten Justiz, mit konsequentem Abschieben und dem Schutz der Außengrenze vorgegangen werden.

Thüringer Landtagswahl im September

Anlass für das Live-Rede-Duell, das mehr als eine Stunde dauerte, war eine Äußerung Höckes, in der er sagte, diese EU "müsse sterben, damit das wahre Europa leben" könne. Voigt hatte diese Aussage kritisiert. Über das soziale Netzwerk "X" (früher Twitter) verabredeten beide Politiker das TV-Duell.

In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Voigt ist Spitzenkandidat für die CDU, Höcke für die AfD, die in Thüringen vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und beobachtet wird. In Umfragen liegt die AfD in Thüringen klar vorn, die CDU auf Platz zwei.

Zwei Politiker in einem Fernsehstudio.
Björn Höcke (AfD) und Mario Voigt (CDU) hatten sich im sozialen Medium "X" für das TV-Duell verabredet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Im TV-Duell am Donnerstagabend sagte Höcke mit Blick auf eine mögliche Regierungsbildung in Richtung CDU: "Meine Hand ist weiterhin ausgestreckt. Wir machen eine bürgerlich, konservative, patriotische Wende in Thüringen." Voigt schloss eine Koalition mit der AfD erneut aus; Höcke sei "völkisch" und "autoritär".

Mehr Hintergründe zum TV-Duell

Von Thüringer Hack bis nach Europa: Den Kommentar zum Duell gibt es hier. Wie Experten das TV-Duell zwischen Voigt und Höcke einschätzen, erfahren Sie hier. Die Pressestimmen haben wir hier zusammengefasst. Und nachgelesen werden kann das Duell hier. Einen Angriff auf einen Reporter von Welt TV gab es nach der Debatte bei einer Liveübertragung in Erfurt.

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MDR (wh/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 11. April 2024 | 22:00 Uhr

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