Interaktive Karte Schulden in Thüringer Kommunen: So hoch ist Ihre Gemeinde verschuldet
Hauptinhalt
08. März 2024, 15:10 Uhr
Viele Thüringer Kommunen sitzen auf einem Berg von Schulden. Das betrifft einerseits deren Kernhaushalte, also die unmittelbare Verschuldung der Kommune. Andererseits gibt es noch die Schulden der Einrichtungen, Fonds und Unternehmen, an denen die jeweilige Kommune beteiligt ist. Dieser sogenannte integrierte kommunale Schuldenstand ist Ende 2022 weiter gestiegen.
Die Schulden der Thüringer Kommunen sind im Jahr 2022 gestiegen. Das teilte das Thüringer Landesamt für Statistik mit. Demnach belief sich der sogenannte integrierte kommunale Schuldenstand Ende 2022 auf 7,3 Milliarden Euro. Das waren 3,7 Prozent mehr als 2021. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von knapp 3.500 Euro.
Laut Landesamt für Statistik werden bei den integrierten Schulden nicht nur die Kern- und Extrahaushalte, sondern auch die Schulden der öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen mit einberechnet, an denen die Kommunen beteiligt sind. Nach Angaben der Statistiker können das zum Beispiel Wasser- und Abwasserzweckverbände sein. Dieses Rechenverfahren ermögliche einen unabhängigen Vergleich, da die Kommunen nun mal unterschiedliche Bereiche ausgegliedert haben.
Beispiel Gotha: Nur der städtische Kernhaushalt wies Ende 2022 einen Schuldenstand von knapp 12,2 Millionen Euro aus. Berechnet man zusätzlich die Schulden der sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen mit ein, an denen die Stadt mittelbar oder unmittelbar beteiligt ist, betragen die Schulden 154,4 Millionen Euro. Bei 45.659 Einwohnern ergaben sich für 2022 somit 3.382 Euro Schulden pro Kopf.
Thüringen schneidet im Vergleich überdurchschnittlich gut ab
Schaut man auf die Kreise und kreisfreien Städte haben Erfurt und Gera mit rund 1.900 beziehungsweise 2.200 Euro eine niedrige Pro-Kopf-Verschuldung. Hoch sind die Schulden dagegen in den Kreisen Sonneberg und Saalfeld-Rudolstadt mit etwa 4.900 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Der Schuldenstand der Kreise ergibt sich aus den Schulden der einzelnen Gemeinden plus dem Schuldenstand der Landkreisverwaltung. Beispiel Sonneberg: Der Schuldenstand des Kreises betrug in dem Zeitraum rund 93,2 Millionen Euro; der Schuldenstand aller Gemeinden im Kreis betrug 188 Millionen Euro.
Im Vergleich der Länder schneidet Thüringen unter Berücksichtigung der integrierten Schulden überdurchschnittlich gut ab. Bundesweit lag die Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2022 bei rund 4.000 Euro, also 500 Euro höher als in Thüringen. In Sachsen betrug die Schuldenlast pro Kopf nur 2.800, in Brandenburg 2.500 Euro.
MDR (wh/jn/sar)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 07. März 2024 | 19:00 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/1ce23d5f-9d6b-486f-a982-4151a21f5b0b was not found on this server.