Neugierig und putzmunter – so leben die Hunde jetzt
Insgesamt 18 Hunde konnten die Tierschützer sichern und medizinisch versorgen. Bildrechte: MDR/Uwe Kelm

Tierquälerei Die verwahrlosten Hunde von Obernitz - auf dem Weg der Besserung

16. August 2021, 18:52 Uhr

Im Mai haben Tierschützer aus einem Haus in Obernitz bei Saalfeld 18 Hunde gerettet. Die Tiere waren in schlechter Verfassung und ein Hund musste sogar eingeschläfert werden. Inzwischen geht es ihnen schon besser.

Was war geschehen?

Mitte Mai haben ehrenamtliche Tierschützer aus einem Haus in Obernitz bei Saalfeld 18 Hunde gerettet. Es gab anonyme Hinweise und schließlich haben sich die Befürchtungen der Tierschützer bestätigt: Eine Frau hatte 24 Hunde in zwei Räumen des Hauses gehalten. Es gab für die Tiere kein frisches Wasser, die Hunde mussten in den eigenen Fäkalien leben.

Gestank von Kot und Urin, Hundegebell und schwer zu ertragende Bilder - so beschrieb es eine der Tierschützerinnen am Tag danach. Hunde, die in Sechsergruppen in Babylaufgittern lebten, andere Hunde in einzelnen Boxen und eine kleine Hündin, die teilnahmslos unter einem Tisch lag.

18 Hunde konnten die Tierschützer sichern und medizinisch versorgen. Ein Hund musste wegen schwerer Verletzungen und Madenbefall eingeschläfert werden.

Wie geht es den 17 Hunden jetzt?

Den Hunden geht es besser. Zuerst mussten die Tierschützer das verdreckte und verfilzte Fell scheren - fast bis auf die Haut. Pilzbefall, Entzündungen der Augen und Ohren sind behandelt. Auch ein Nabelbruch und ein Tumor mussten operiert werden.

Bei allen Hunden sind die Zähne in schlechtem Zustand. Einem mussten alle Zähne gezogen werden, bei manchen ist die Behandlung noch nicht abgeschlossen, weil sie nicht narkosefähig sind. Seitdem die Krallen wieder auf normale Länge geschnitten werden, fällt den Hunden das Laufen leichter und mit gepflegtem Fell sehen sie wieder aus wie Mischlinge aus Bichon Frisé, Shih Tzu und Malteser.

Jetzt haben die Hunde neue Namen, auf die sie meistens hören. Im Auslauf an ihrem neuen Gehege geht es auch mal raus unter den freien Himmel. Am Anfang hatten einige der Hunde damit Probleme, denn Gras unter den Pfoten schien ihnen fremd zu sein. Für einige der Hunde laufen schon Vermittlungsgespräche. Andere sind noch nicht so weit, in ein neues Zuhause zu kommen und bleiben bei den Seelentröstern.

Wer kümmert sich?

Die Tierschützer möchten nicht, dass ihre Namen öffentlich genannt werden. Die Kosten für die Rettung übernehmen die Seelentröster mit Vereinssitz in Rudolstadt. Allein für die Tierarztrechnungen kommt da einiges zusammen. Eine Zahnbehandlung kann an die 1.000 Euro kosten, Impfungen, leicht verträgliches Futter, die Unterkunft und Checks beim Tierarzt. Eine komplette Summe für die 17 Hunde aus Obernitz konnte der spendenfinanzierte Verein noch nicht nennen, es könnte aber ein fünfstelliger Betrag werden, heißt es.

Wichtiger ist den Tierschützern, dass es den Hunden gut geht, ihre Sorge dreht sich auch um die anderen sechs Hunde, die damals bei ihrer Besitzerin in Obernitz geblieben sind. Über Unterstützung freuen sich die Tierschützer. Auch von den Behörden wünschen sich die Tierschützer mehr Unterstützung.

Im Fall Obernitz stehe der Tatbestand der Tierquälerei im Raum, so die Tierschützer. Die Rolle des Veterinäramtes des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt stellen die Tierschützer in Frage, sie haben sich bereits an das Ministerium in Erfurt gewandt.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 16. August 2021 | 16:30 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/c30b9e9b-5f56-4050-83bf-9c9d64d76187 was not found on this server.

Mehr aus der Region Saalfeld - Pößneck - Schleiz - Eisenberg

Mehr aus Thüringen