Genehmigungsverfahren Formfehler verzögert Akku-Recyclinganlage in Rudolstadt
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12. Januar 2023, 09:45 Uhr
Die umstrittene Akku-Recyclinganlage in Rudolstadt verzögert sich: Im Genehmigungsverfahren muss ein Schritt wiederholt werden. Dabei werden auch hunderte Widersprüche geprüft.
Wegen eines Formfehlers verzögert sich der Bau einer Anlage zum Recyceln von Akkus in Rudolstadt. Wie das Thüringer Landesamt für Umwelt mitteilte, muss im Genehmigungsverfahren die sogenannte Öffentlichkeitsbeteiligung wiederholt werden. In der ersten Runde seien die Unterlagen nicht vollständig gewesen. Ein Erörterungstermin sei deswegen vom 21. Februar auf 21. April verlegt worden.
Das südkoreanische Unternehmen SungEel, das bei dem Bau mit dem Industriekonzern Samsung kooperiert, wollte die Anlage ursprünglich bereits Anfang 2024 in Betrieb nehmen. Dafür hätte der Bau im März 2023 beginnen müssen. In der Anlage sollen Lithiumbatterien entladen, zerkleinert und in Drehrohröfen zu sogenannter Schwarzer Masse verarbeitet werden, aus der sich die eigentlichen Bestandteile zurückgewinnen lassen.
Bereits mehrere hundert Widersprüche gegen Bau
Nach Angaben des Landesamtes kann aber erst gebaut werden, wenn auch damit zu rechnen ist, dass die Akku-Recyclinganlage genehmigt werde. Das Immissionsschutzrecht erlaube keine vorläufigen Genehmigungen. Es seien schon mehrere hundert Widersprüche eingegangen, diese müssten berücksichtigt werden. Die Behörde wies darauf hin, dass die Einsprüche nicht erneut gestellt werden müssen, wenn die Öffentlichkeitsbeteiligung wiederholt wird.
Gegen das Projekt hat sich eine Bürgerinitiative gegründet- Die Umweltverbände Nabu und BUND sowie die Grünen lehnen die Anlage unter anderem wegen der möglichen Lärm-, Schadstoff- und Verkehrsbelastung ebenso ab. Nahe des geplanten Neubaus gibt es bereits eine Müllverbrennungsanlage. Das Planungsbüro hatte erklärt, dass alle Grenzwerte eingehalten oder unterschritten würden.
In der fertigen Anlage sollen bis zu 150 Beschäftigte unter anderem Lithium-Ionen-Akkus aufbereiten. Geplant sind Investitionen von rund 62 Millionen Euro für eine Recycling-Kapazität von am Ende bis zu 40.000 Tonnen pro Jahr. Pro Tag könnten laut Ostthüringer Zeitung bis zu 83 Tonnen bei einer ersten Teilgenehmigung verarbeitet werden.
MDR (uwk/rom)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 12. Januar 2023 | 07:00 Uhr
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