Die Stadtverwaltung Gera will einige Investitionen verschieben, um die Lücke im Haushalt für 2023 ohne neue Schulden zu schließen. Das geht aus einer 5,5 Millionen Euro umfassenden Sparliste hervor, die MDR THÜRINGEN vorliegt. Demnach müssen beispielsweise die Rechnungen für neue Feuerwehrautos und Katastrophenschutzfahrzeuge wegen der langen Lieferzeiten erst im kommenden Jahr gezahlt werden.

Gleiches gilt für neue Fahrzeuge für den Geraer Tierpark. Auch am Bildungscampus Lusan und einem neuen Gefahrenabwehrzentrum soll weiter geplant werden - allerdings will die Stadt Bau und Finanzierung in die Folgejahre verschieben.

Ein neues Krematorium, Straßen- und Brückensanierungen werden über die kommenden Jahre abgerechnet und fallen damit nicht in den aktuellen Haushaltsplan. Einige Projekte sollen auch verschoben werden. Als größter Sparposten gelten darüber hinaus die Personalkosten, die nach dem Einstellungsstopp vor einer Woche um etwa 1,4 Millionen Euro sinken sollen.

Ursache für das Haushaltsloch ist, dass Gera vom Land sieben Millionen Euro weniger Schlüsselzuweisungen erhält als ursprünglich angenommen. Insgesamt erhält Gera vom Land 103 Millionen statt 110 Millionen Euro, um Aufgaben beispielsweise im Sozialbereich zu erfüllen. Einen neuen Kredit will man im Rathaus nicht aufnehmen.

Auch die Steuern für Gewerbetreibende und Grundstückseigentümer sollen nicht steigen. Am 25. Januar soll der Stadtrat über den Haushalt fürs laufende Jahr entscheiden. Zuerst hatte die "Ostthüringer Zeitung" berichtet.

Vergangene Woche hatte Bürgermeister Kurt Dannenberg (CDU) eine Beschäftigungs- und Ausschreibungssperre für die Geraer Stadtverwaltung verfügt. Mit der Maßnahme sollten bis zu 1,5 Millionen Euro an Personalkosten und 5,5 Millionen Euro Investitionen gespart werden. Bereits abgeschlossene neue Verträge würden nicht aufgehoben, sagte Dannenberg.