Die Wächter-Figuren an der thüringisch-hessischen Grenze sind wieder zu sehen. Sie stehen nun nicht mehr auf hessischem Gebiet, sondern etwa 200 Meter weiter auf thüringischer Seite im Eichsfeld.

Die vier überlebensgroßen Figuren waren im April an der Gedenkstätte "Eichsfelder Kreuz" bei Döringsforf auf dem Gelände der katholischen Kirche aufgetaucht und hatten dort für Spekulationen gesorgt. Wenig später wurden sie von Mitarbeitern der hessischen Gemeinde Wanfried entfernt und eingelagert.

Als Initiator der Aktion gab sich der Kölner Rolf Tepel zu erkennen. Die Figuren stammen vom österreichischen Künstler Manfred Kilenhofer. Die Wächter-Figuren standen bereits in anderen Städten, wurden aber entfernt, nachdem sich ihr Erschaffer auf Instagram antisemitisch geäußert haben soll. Dieser bestreitet die Äußerungen.

Jetzt stehen die Figuren auf einem privaten Grundstück. Die Besitzer wollten sich auf Nachfrage von MDR THÜRINGEN nicht zu ihren Motiven äußern.

Die Figuren aufgestellt hat der selbsternannte freie Künstler Rolf "Ketan" Tepel. Das sagte der Bürgermeister der Gemeinde Wanfried Wilhelm Gebhard (CDU) der "Thüringer Allgemeinen".

Demnach wurden die Figuren erst in der vergangenen Woche vom Gelände des örtlichen Bauhofs abgeholt. Details dazu waren zunächst nicht bekannt - zuvor hatte Tepel gesagt, dass ihm das Geld für die Abohlung fehle. Dass die Figuren nun nicht mehr in Hessen, sondern in Thüringen stehen, mache "die Sache aber nicht besser", so Bürgermeister Gebhard weiter.

Wie Geismars Bürgermeister Martin Kozber (CDU) der "Thüringer Allgemeinen" bestätigte, ist seine Gemeinde, zu der Dörsdorf gehört, nicht zuständig für den Fall. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Eichsfeld sei mit der rechtlichen Prüfung der erneuten Aufstellung beschäftigt. Dort werde geprüft, ob das Aufstelllen der Wächter gehnemigungspflichtig gewesen sei. Aber auch eine baurechtliche Prüfung werde vorgenommen.