Pause auf einem Campingplatz
Bildrechte: MDR/ifa-Kollektiv

Weimar Bis zum Nordkap: 3.500 Kilometer mit der Simson - für einen guten Zweck

03. Juli 2024, 19:33 Uhr

Mit der Simson zum Nordkap - was in der DDR unmöglich war, holen die Frauen und Männer vom Ifa-Kollektiv in Weimar jetzt nach. Auf ihren Mopeds und Rollern der Marke Simson sind sie für einen guten Zweck unterwegs nach Nord-Norwegen.

3.500 Kilometer in 21 Tagen und das auf sieben Zwei-Takt-Mopeds der Marke Simson. Die Mitglieder des Ifa-Kollektivs haben sich hohe Ziele gesteckt. Bis ans Nordkap wollen sie es schaffen. Mit dabei haben sie einen Wartburg Tourist und ein modernes Begleitfahrzeug. Das dient als fahrendes Büro für die Social Media Kanäle, es ist Küche, Werkstatt, Ersatzteillager und Transporter für Zelte und Equipment.

Die Teilnehmer der Tour an einem Fähranleger
Warten auf die Fähre Bildrechte: MDR/ifa-Kollektiv

Start im Regen - und Schnee am Ziel?

Dabei lief der Start gar nicht so sonnig ab. Als das Team am 15. Juni aus dem Hof in Weimars Lutherstraße rollte, regnete es Bindfäden. Das war kein gutes Wetter-Omen. Schon vor Beginn der Reise hat Mitglied Jens den Feind Nummer eins ausgemacht: "Das ist das Wetter. Wenn es die ganze Zeit regnet, wäre das echt besch... In Norwegen könnte das sogar Schnee sein. Das weiß man nie."

Schon einige knifflige Reparaturen

Nach einer entspannten Überfahrt mit der Fähre und ein paar wenigen sonnigen Tagen, kam es dann wirklich hart. Dauerregen und kühle Temperaturen. "Vielleicht ist das der norwegische Sommer, aber gemütlich ist das nicht", so Jens Nummer 2. "Aber die Lust verlieren wir trotzdem nicht", sagt Jens nach einer Woche auf dem Moped.

Die Laune ist immer noch da. Wir verstehen uns und erleben ja auch eine Menge toller Sachen.

Mitfahrer Jens

Auch Pannen hat es schon gegeben. "Eine verstopfte Vergasernadel war das kleinste Problem. Knifflig war ein gerissener Tank an einem Star. Das war etwas wild." Aber die Tüftler und Bastler wussten sich kreativ zu helfen: mit einer Spiritusflasche als "Heimbringer" und einem 10-Liter Kanister aus dem Baumarkt mit Spanngurten befestigt, kamen sie weiter. Ein Provisorium, bis zur nächsten Werkstatt mit Schweißgerät.

Ein "Habicht" vor einer Zapfsäule
Was tankt man in Norwegen? Bildrechte: MDR/ifa-Kollektiv

Spenden sammeln für den "Wünschewagen"

"Die Laune ist immer noch da. Wir verstehen uns und erleben ja auch eine Menge toller Sachen." Unterwegs haben sie schon Elche gesehen und viele Menschen getroffen. "Die Norweger sind total nett und interessiert. Sie wollen wissen, was uns antreibt und was wir da tun."

Die Tour ist nicht nur eine Tour voller Abenteuerlust. Der Verein ifa-Kollektiv hat sich mit dem Ziel gegründet, Gutes zu tun. Seit ein paar Jahren unterstützen die Männer und Frauen den "Wünschewagen Thüringen". Über 10.000 Euro haben sie auf verschiedenen Touren schon gesammelt. "Und schon jetzt ist diese Tour zum Nordkap ein voller Erfolg", sagt Jens. "Bereits jetzt haben wir mehr als 3.600 Euro zusammen."

Posieren vor dem Elch - die Teilnehmer in Norwegen
"Unterwegs haben wir schon Elche gesehen". Bildrechte: MDR/ifa-Kollektiv

Sponsoren unterstützen die Fahrt für den guten Zweck

Der ASB-Wünschewagen ist für sie ein Herzensprojekt. Er erfüllt schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen besonderen Wunsch, sei es ein Konzertbesuch oder eine Fahrt ans Meer. Zahlreiche Sponsoren unterstützen die Fahrt, aber auch spontan spenden die Menschen. "Sie können uns Aufgaben stellen, die wir erfüllen und im Gegenzug dafür bekommt das Projekt etwas Geld", erzählt Susann, die ebenfalls mit dem Team unterwegs ist. Aufgaben sind in diesem Jahr schon einige gestellt worden: Mache ein Foto mit einem Troll oder treibe Sport am Polarkreis. Kreativ sind die Sponsoren allemal.

Nach wenigen Tagen die Hälfte geschafft

Nach nur acht Tagen ist das Team fast auf der Hälfte seiner Tour angekommen. Sie wollten das Zuhause von Astrid und Michael erreichen. Das Paar aus Hopfgarten ist vor Jahren nach Norwegen ausgewandert und hat von der verrückten Idee des ifa-Kollektivs gehört. Die ehemaligen Thüringer haben das Team eingeladen, bei ihnen zu übernachten. So entstehen Freundschaften.

Nach 16 Tagen am Nordkap

Nach 16 Tagen und damit früher als geplant haben die zwölf Mopedfahrer am Sonntag das Nordkap in Norwegen erreicht. Die Simson-Fahrer haben ihre 3.500 Kilometer lange Spenden-Tour geschafft. Mit acht Mopeds und Begleitfahrzeugen sind sie zum nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes gefahren und haben unterwegs Geld für den Thüringer Wünschewagen gesammelt.

Für das Team ist es nicht die erste Tour dieser Art. Die Männer und Frauen waren schon auf unterschiedlichen Routen in Deutschland und dem Alpenraum unterwegs.

MDR (cma/dr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Nachmittag | 22. Juni 2024 | 13:15 Uhr

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