Festnahme Männer zünden Israel-Gedenkzettel an Erfurter Synagoge an

12. November 2023, 13:48 Uhr

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An der Neuen Synagoge in Erfurt haben zwei Männer Papierstücke angezündet, die am Eingang des Gebäudes an den Krieg in Israel erinnern. Die Polizei nahm die mutmaßlichen Täter in der Nacht zu Sonntag vorläufig fest. Auf den Zetteln hatten Menschen ihre Solidarität mit Israel ausgedrückt. An der Synagoge selbst entstand laut Polizei kein Schaden.

Die Polizei nahm die Personalien der beiden alkoholisierten Männer aus Libyen auf. Die 22- und 25-Jährigen sind inzwischen wieder auf freiem Fuß, hieß es am Sonntagmorgen. Nach Angaben von Thüringens Innenminister Georg Maier handelt es sich bei den beiden um Asylbewerber.

Antisemitische Vorfälle seit Angriff auf Israel

Ministerpräsident Bodo Ramelow sagte, die Tat sei keine Ordnungswidrigkeit und kein Dummejungenstreich. In sozialen Medien schrieb er: "Wer Schutz bei uns begehrt, aber die Schutzrechte von Jüdinnen und Juden missachtet, der kann sich auf Schutzgewährung nicht mehr berufen." Ob es ein kleiner Brand gewesen sei oder die Täter betrunken gewesen seien, sei für ihn kein Argument.

Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel ist es bundesweit zu etlichen antisemitischen Vorfällen gekommen. In Erfurt wurde eine vor dem Rathaus gehisste Israel-Flagge gestohlen, in Sondershausen ermittelt der Staatsschutz nach einer Schmiererei vor dem Kindergarten "Anne Frank".

MDR (mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 12. November 2023 | 08:00 Uhr

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