Der Erfurter Kai Grün ist das, was man einen Karnevalisten durch und durch nennen kann. Der 49-Jährige ist dem närrischen Treiben verfallen, seit er 14 war. Als Moderator, Tänzer und Sänger mischt er seit Jahren den Erfurter Karneval auf. In dieser Session haben ihn die Karnevalshochburgen Mainz und Köln engagiert und über diesen Ritterschlag freut er sich ganz besonders.

Mit seinem Song "Hula Hula Tschadka" will er den Saal bei der TV-Aufzeichnung zu "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" zum Brodeln bringen. Das Lied, erzählt er, ist eher zufällig und aus Jux und Tollerei entstanden. Mit seinem Freund hat er es im vergangenen Jahr aufgenommen, es dann in den einschlägigen Internetplattformen hochgeladen und es ging durch die Decke, staunt er selbst. Der Hit ist inzwischen in den US-Charts der deutschen Karnevalslieder angekommen.

Die Mainzer Karnevalisten hörten das Lied und erlebten Kai Grün im Vorjahr bei einem Besuch in Erfurt. "Danach haben sie es in ihrem Bus gesungen und mich gefragt, ob ich in Mainz auftreten will. Und wer mich kennt: Ich sag' immer erst mal ja," erzählt der 49-Jährige, wie es zum Engagement in einer der großen Hochburgen des närrischen Frohsinns kam. Nun wird er dort am 7. Februar gemeinsam mit den Senatorentänzern der Gemeinschaft Erfurter Karneval (GEC) auftreten. Die wurden gleich mit eingeladen.

Dass das der närrische Ritterschlag ist, sieht Kai Grün gelassen. "Klar freu' ich mich, aber das macht aus mir keinen anderen Menschen." Manche sagen, erzählt er: "Gebt dem Grün ein Mikrofon und dann läuft der Laden." Rund 50 Auftritte absolviert er in der Saison. "Das ist für mich Hobby. Ich liebe diese Auftritte und liebe es, anderen Freude zu bereiten."

Kai Grün ist Vize-Präsident der Gemeinschaft Erfurter Carneval (GEC), gehört der Närrischen Europäischen Karnevalsgemeinschaft an und war im Vorjahr nach Las Vegas eingeladen. Dort wird alljährlich "Deutscher Karneval" gefeiert, 30 Bühnenshows hat der Erfurter moderiert. Mit dieser Erfahrung kann in Mainz und Köln wohl nicht viel schiefgehen. In Köln ist Kai Grün für den Rosenmontag gebucht.

Elf Jahre hat der Erfurter die Jugendherberge in Tambach-Dietharz geleitet und damit das Deutsche Zentrum für karnevalistischen Tanzsport. Im Januar dieses Jahres ist er zu einer Cateringfirma gewechselt und damit ans Theater Erfurt. Hier soll er die Gastronomie für die Theaterbesucher wieder in Schwung bringen. "Darauf freue ich mich und mein neuer Arbeitgeber gibt mir auch die Chance, weiter im Karneval aktiv zu sein und nun auch in Mainz und Köln für Thüringen und Erfurt zu werben."