Nach einem Feueralarm in einem ICE am Erfurter Hauptbahnhof hat es offenbar eine Serie von Pannen gegeben. Feuerwehr-Einsatzleiter Matthias Weinrich kritisierte unter anderem mangelnde Kommunikation von Seiten der Bahn. So sei zunächst der falsche Einsatzort benannt worden und auch der Zugang zum ICE sei nicht möglich gewesen, sagte Weinrich MDR THÜRINGEN.

Am Samstagnachmittag hatten im Zug Brandmelder ausgelöst, weil ein Bauteil zu heiß geworden war. Ein Feuer gab es nicht. Der Feuerwehr wurde laut Weinrich ein "vollbesetzter ICE in Flammen" gemeldet. 110 Feuerwehrleute waren daraufhin ausgerückt - zunächst zum Güterbahnhof. Allerdings stand der Zug zwei Kilometer weiter am Wasserturm.

Dort gab es laut Weinrich die nächste Panne, weil die Notfalltore sich nicht öffnen ließen und auch Bahnbevollmächtigte keinen Schlüssel hatten. Die Feuerwehrleute seien deshalb mit Leitern über die Wand geklettert.

Ein weiteres Problem sei dann gewesen, unter den zahlreichen dort abgestellten Zügen den betroffenen zu finden. Und schließlich seien nicht einmal die Gleise neben dem ICE abgesperrt worden, als die Feuerwehr nach einem Brandherd suchte. In der kommenden Woche soll es ein Auswertungsgespräch zwischen der Feuerwehr und der Bahn geben.

Von dem Brandalarm waren über 270 Passagiere betroffen. Sie mussten am Erfurter Hauptbahnhof in einen anderen ICE umsteigen. Auch weitere Züge waren wegen des Zwischenfalls verspätet.

Ein Sprecher der Bahn erklärte am Abend, dass bei einem Verdacht auf einen Brand oder eine Rauchentwicklung immer die Feuerwehr informiert werde. Das Zugpersonal habe bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr am Samstagnachmittag festgestellt, dass kein Rauch oder Feuer ausgebrochen war. Der Sprecher konnte zunächst nicht aufklären, warum es Probleme bei der Kommunikation mit der Feuerwehr gab.