Energiekostenzuschuss Nach Machtwort des Bischofs: Caritas-Unternehmen zahlt Pflegeheim-Bewohnern Geld zurück
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30. Januar 2023, 16:41 Uhr
Nachdem ein Caritas-Tochterunternehmen in Thüringen Pflegeheim-Bewohner dazu aufgefordert hatte, ihre Energiepreispauschale abzutreten, übt Erfurts Bischof Ulrich Neymeyr scharfe Kritik. Er fordert, die 300 Euro an die Pflegeheimbewohner zurückzuzahlen. Die Trägergesellschaft bedauert nun ihr Vorgehen.
Bischof Ulrich Neymeyr hat die Thüringer Caritas-Trägergesellschaft "St. Elisabeth" für ihren Umgang mit der Energiepreispauschale bei Pflegeheimbewohner scharf kritisiert.
Er forderte die Trägergesellschaft am Montag auf, die 300 Euro wieder an die Pflegeheimbewohner zurückzuzahlen. Die Aktion sei nicht mit der Bistumsleitung abgesprochen gewesen, teilte das Bistum Erfurt mit. Der Bischof sei empört und verurteile das Vorgehen des Tochterunternehmens der Caritas.
Energiekostenzuschuss im Dezember abgebucht
Neymeyr reagierte damit auf einen Bericht von MDR THÜRINGEN. Daraus geht hervor, dass die katholische Caritas-Trägergesellschaft rund 650 Pflegeheimbewohner in einem Schreiben aufgefordert hatte, den Energie-Kostenzuschuss der Bundesregierung abzutreten. Bei Bewohnern mit Einzugsermächtigung wurde der Betrag von 300 Euro im Dezember vom Konto abgebucht.
Das Caritas-Unternehmen begründete den Schritt mit erheblich gestiegenen Energiekosten in den Pflegeeinrichtungen. Inzwischen bedauere das Unternehmen dieses Vorgehen. Gegenüber MDR THÜRINGEN erklärt der Geschäftsführer, man wollte sich zu keinem Zeitpunkt unrechtmäßig bereichern. Der Betrag werde den Bewohnern unaufgefordert in den kommenden Tagen auf ihr Konto zurückerstattet. Die Caritas-Trägergesellschaft betreibt in Thüringen neun Pflegeheime, in denen etwa 720 Menschen betreut werden.
MDR (ar/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 29. Januar 2023 | 09:00 Uhr