Erfurt Erster Neubau in ICE-City wird Hotel
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28. April 2017, 12:53 Uhr
Der erste Neubau der künftigen ICE-City in Erfurt steht fest: Es wird ein Zwei-Sterne-Hotel ohne Tagungsräume. Die Rezidor-Hotelgruppe will 16 Millionen Euro in das Haus der Marke "Prizeotel" mit 208 Zimmern investieren.
Fördermittel vom Land wird der Investor voraussichtlich nicht erhalten. LEG-Geschäftsführer Frank Krätzschmar sagte bei der Präsentation der Pläne am Freitag, das Vorhaben sei aus jetziger Sicht nicht förderfähig, weil Thüringen derzeit nur Vier-Sterne-Hotels fördere. Der Investor sei außerdem optimistisch, dass das Haus bereits Ende 2018, also deutlich vor dem offiziellen Termin, eröffnen kann. Noch in diesem Jahr wolle dieser den Bauantrag einreichen. Die Bauarbeiten direkt neben dem bestehenden InterCityHotel sollen im Frühjahr 2017 beginnen.
Fernbusse müssen weichen
Für den Neubau muss allerdings der Fernbushalt nahe dem Erfurter Hauptbahnhof spätestens im Frühjahr kommenden Jahres weichen. Das sagte Andreas Minschke von der Lenkungsgruppe ICE-Knoten am Freitag. Am bisherigen Standort in der Kurt-Schumacher-Straße könnten während der Bauphase Sicherheit und Baufreiheit nicht gewährleistet werden, wenn dort weiterhin Fernbusse halten.
Die Fernbusbetreiber seien aufgefordert, sich mit Unterstützung der Stadt Erfurt einen anderen Halteplatz zu suchen. Er empfehle der Stadt und den Fernbusbetreibern, künftig den Flughafen statt dem Stadtzentrum anzufahren. In diesem Zusammenhang verstehe er auch nicht die andauernden Diskussionen im Stadtrat, so Minschke. Den abgelegenen Flughafen Erfurt-Weimar als Fernbushalt zu nutzen ist umstritten, weil er kaum per Fahrrad erreichbar ist und die Passagiere dann nicht mehr direkt in Regionalzüge und Überlandbusse umsteigen könnten.
Hotel erster "Baustein" von ICE-City
"Das Hotel stellt den ersten 'Baustein' für die Entwicklung der ICE-City dar", erklärte LEG-Geschäftsführer Frank Krätzschmar. Die LEG Thüringen entwickelt im unmittelbaren Umfeld des Erfurter Hauptbahnhofs das neue Stadtquartier ICE-City auf dem Areal nicht länger genutzter Bahnflächen. Es soll rund 30 Hektar groß werden. Dieses Vorhaben steht im engen Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des ICE-Knotens Thüringen: Ab Dezember 2017 kreuzen sich in Erfurt die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecken Berlin-München und Frankfurt-Dresden. Die Fahrtzeiten nach Berlin und München verkürzen sich dann deutlich. Erfurt hofft als Wirtschafts- und Tagungsstandort davon zu profitieren.