Die Brandsanierung im Inneren des Arnstädter Neutorturms ist abgeschlossen. Eine Spezialfirma habe Brandspuren, Ruß und Geruch beseitigt, teilte Bauamtsleiter Denis Steger MDR THÜRINGEN mit.

Dafür sei ein Trockeneis-Strahlverfahren genutzt worden. Zuvor wurden die durch das Löschwasser durchnässten Bauteile aus dem Turm entfernt. Der feuchte Putz sowie Bauteile an Wänden und Decken mussten von Hand abgehackt und aus dem Turm herausgeholt werden.

Bauamtsleiter Denis Steger Bildrechte: MDR/Lisa Wudy

Bis auf den vollständig abgebrannten Dachstuhl sei die historische Bausubstanz in einem guten Zustand, die Statik gegeben und für den geplanten Wiederaufbau geeignet. Durch das Notdach konnte auch das Turminnere besser belüftet werden und die Feuchtigkeit im Mauerwerk entweichen.

Blick durch das historische Gebälk ins neue Notdach. Bildrechte: MDR/Lisa Wudy

Die Fenster wurden dafür herausgenommen und durch Gitter ersetzt. Der Neutorturm ist jetzt wieder weitestgehend trocken und somit vor Schimmelbildung geschützt. Zuletzt war ein Holzschutzgutachter vor Ort.

Das Baugerüst am Neutorturm sowie der zur Sicherheit der Fußgänger aufgestellte Tunnel sollen in den kommenden Wochen abgebaut werden. Die Sperrung für den Autoverkehr bleibt weiter bestehen, hieß es.

Bevor der Wiederaufbau des Dachs beginnen und das Turminnere restauriert werden kann, muss laut Steger ein Nutzungskonzept erarbeitet werden. Erst wenn alle Formalien wie etwa die Beschaffung von Fördermitteln und Ausschreibungen geklärt sind, könne der nächste große bauliche Schritt erfolgen - voraussichtlich im kommenden Jahr.

Die alten Holzbalken haben dem Feuer Stand gehalten. Bildrechte: MDR/Lisa Wudy

Eine Idee sei ein museales Konzept, das die historischen Türme der Stadt wie Jakobsturm und Riedturm mit der Stadtgeschichte verbindet und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich macht. Es soll im kommenden Jahr in den städtischen Gremien besprochen werden.

Als der Turm im April 2024 im April i Flamen stand, brach es vielen Arnstädtern das Herz. Bildrechte: Facebook-Nutzerin Jenny Lein

Die Stadt habe laut Steger nach dem Brand des Neutorturms eine enorme Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung erlebt. Den Angaben nach geht die aktuelle Spendensumme auf die 100.000 Euro zu. Zukünftig soll der Turm für alle zugänglich sein, um den Arnstädterinnen und Arnstädtern wieder etwas zurückzugeben.

Der historische Neutorturm wurde im Jahr 1423 erstmals erwähnt. Er ist eins der Wahrzeichen von Arnstadt.