Björn Höcke (l-r, AfD), Mario Voigt (CDU) und Bodo Ramelow (Die Linke) stehen als Spitzenkandidaten der Parteien in einem Studio des MDR Landesfunkhaus Thüringen vor Beginn der Sendung «Fakt ist!».
Bei der MDR-Sendung "Fakt ist! - Wahlarena Thüringen" (von links): Björn Höcke (AfD), Mario Voigt (CDU) und Bodo Ramelow (Linke). Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

Wahlkampf Höcke greift Familienunternehmen an - Wirtschaft reagiert empört

27. August 2024, 19:18 Uhr

Nach der MDR-Sendung "Fakt ist! - Wahlarena Thüringen" kritisieren Wirtschaftsverbände AfD-Chef Björn Höcke massiv. Er hatte am Wochenende in Sömmerda eine Unternehmer-Kampagne für Vielfalt verunglimpft. Höcke fühlt sich falsch verstanden.

Nach der MDR-Sendung "Fakt ist! - Wahlarena Thüringen" am Montagabend gibt es aus der Thüringer Wirtschaft massive Kritik an AfD-Landeschef Björn Höcke. Anlass ist ein Hinweis von CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt in der Sendung zu einem Wahlkampfauftritt Höckes am Wochenende in Sömmerda.

Dort hatte Höcke die von mehr als 40 deutschen Familienunternehmen initiierte Kampagne "Made in Germany - Made by Vielfalt" als pure Heuchelei bezeichnet und hinzugefügt: "Ich hoffe, dass diese Unternehmen in schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen kommen." Der Auftritt wurde unter anderem von einem Journalisten von Welt und Welt am Sonntag gefilmt, der die Passage bei X (früher Twitter) veröffentlichte.

In der "Wahlarena"-Sendung am Montag hatte Höcke auf Voigts Aussage (zu sehen in der Sendung bei 23:09 min) mit entrüstetem Kopfschütteln geantwortet: "Was? Das ist völlig absurd."

Unternehmen: Populismus hochgefährlich für Wirtschaftsstandort

In der Kampagne warnen die Unternehmen vor der Landtagswahl in Thüringen und Sachsen vor Fremdenfeindlichkeit und Populismus. Solche Tendenzen seien hochgefährlich für den Wirtschaftsstandort.

Colette Boos-John vom Verband der Thüringer Familienunternehmen sagte MDR THÜRINGEN, AfD-Chef Björn Höcke zeige mit seinen jüngsten Äußerungen, wie wirtschaftsfeindlich er sei. Damit schade er letztlich auch den Mitarbeitern in den Unternehmen. Höcke will sich mit seiner Aussage nur auf die Firmen Miele, Vorwerk und Stihl bezogen haben.

Verband: Kritik an unpatriotischer Aussage Höckes

Boos-John sagte, Höckes Erklärung zu seinen Wahlkampf-Aussagen lasse sie nicht gelten. Auch der Thüringer Verband der Familienunternehmen habe sich der Kampagne "Made by Vielfalt" angeschlossen. Gerade die Familienunternehmen in Thüringen seien in der Heimat verwurzelt. Wie unpatriotisch müsse Höcke sein, wenn er dem Rückgrat der Wirtschaft den Niedergang wünsche, so Boos-John.

Die Verbandschefin, die auch zum sogenannten Kompetenzteam von CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt gehört, hoffe, dass die Mitarbeiter mit ihrem Wahlverhalten am kommenden Sonntag für ihren Arbeitsplatz eintreten würden.

Ute Zacharias vom Verband der Wirtschaft sagte, der Verband teile die Ansichten von Boos-John. Fremdenfeindlichkeit schade dem Wirtschaftsstandort. Jeder wisse, dass durch die demografische Entwicklung viele Stellen in den Firmen in den nächsten Jahren unbesetzt blieben.

MDR (wohe/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 27. August 2024 | 19:00 Uhr

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