Fernwärme Thüringer Wohnungswirtschaft rechnet mit deutlich steigenden Energiekosten
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19. Oktober 2023, 15:48 Uhr
Fernwärme könnte in Thüringen laut Verband der Wohnungswirtschaft deutlich teurer werden. Jeder vierte Haushalt im Freistaat sei davon betroffen. Der Verband appelliert an die Landesregierung, schnell Regeln vorzulegen.
Der Verband der Thüringer Wohnungswirtschaft rechnet mit deutlich steigenden Fernwärmepreisen im nächsten Jahr. Verbandsdirektor Frank Emrich sagte am Donnerstag beim Verbandstag in Erfurt, 2024 falle unter anderem die Energiepreisbremse weg, auch die Umsatzsteuer steige wieder auf 19 Prozent. Es sei zu befürchten, dass der Fernwärmepreis an einzelnen Standorten sich sogar verdoppeln könnte. In Thüringen heizt etwa jeder vierte Haushalt mit Fernwärme.
"Damit kommen weitere Belastungen auf die Mieterinnen und Mieter zu. Da haben wir noch nicht einmal über die Investitionen gesprochen, die jetzt auf dem Tisch liegen", sagte Emrich. Er mahnte auch, dass Energieversorger höhere Preise prognostizierten.
Energieverbrauch um ein Fünftel reduziert
Emrich zufolge ist neben der Preisentwicklung ebenfalls unklar, wie die Energiewende zu Preisen umgesetzt werden kann, die Mieter bezahlen könnten. Bisher haben die Wohnungsunternehmen die Energiekrise gut gemeistert.
Auch dank der Energiepreisbremse des Bundes. Sie habe geholfen, dass die Mieter ihre Nebenkosten zahlen konnten. Bei den Mietrückständen habe es keinen Anstieg gegeben. Zudem haben die Mieter laut Emrich im letzten Jahr auch ihren Energieverbrauch um rund ein Fünftel reduziert.
Wohnungswirtschaft fordert klare Regeln
An die Landespolitik appelliert die Wohnungswirtschaft, zügig klare Regeln für die kommunale Wärmeplanung vorzulegen sowie das Thema nicht im Wahlkampf zu zerreiben. Der Verband der Thüringer Wohnungswirtschaft vertritt rund 180 Unternehmen mit 264.000 Wohnungen.
Die Bundesregierung hatte vergangene Woche beschlossen, dass die Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme ab Januar vorzeitig wieder auf den regulären Satz von 19 Prozent steigen soll. Eigentlich war geplant gewesen, die Mehrwertsteuer bis Ende März bei sieben Prozent zu belassen. Der Bundestag muss den Plänen noch zustimmen.
MDR (wh/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. Oktober 2023 | 13:00 Uhr
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