Jahresbilanz Thüringer Aktien trotz Börsenrallye mit roter Kursbilanz

31. Dezember 2023, 11:00 Uhr

Wer an der Börse auf Thüringer Aktienunternehmen setzt, muss oft starke Nerven haben. Das galt auch 2023. Die Jahresbilanz reicht von 55 Prozent Kursplus bis mehr als 45 Prozent Minus. Das sind die Gewinner und Verlierer im Depot.

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Trotz Jahresendrallye haben die Thüringer Börsenunternehmen das Jahr 2023 überwiegend mit Kursverlusten abgeschlossen. Während der deutsche Leitindex DAX seit Jahresanfang gut 20 Prozent zulegte, beendeten sieben von zwölf Thüringer Werten das Jahr deutlich im Minus. Für alle Thüringer Werte zusammen ergibt sich ein Durchschnittsverlust von rund fünf Prozent mit starken Unterschieden.

Zwei Börsenwerte verlieren mehr als 40 Prozent

Am stärksten, mehr als 45 Prozent, ging es für die Aktie des Industriedienstleisters IBU-Tec aus Weimar nach unten. Erst vor wenigen Tagen hatte der Entwickler von Batteriegrundmaterialien seine Gewinnprognose deutlich gekürzt und die Talfahrt nochmal beschleunigt.

Ebenfalls mehr als 40 Prozent seines Börsenwertes büßte das Biopharmazie-Unternehmen Inflarx aus Jena ein. Für Inflarx-Anleger ist das besonders bitter, denn Anfang April stand der Aktienkurs des an der amerikanischen Nasdaq gehandelten Papiers viermal so hoch und damit deutlich im Plus. Grund für das Strohfeuer war die Notfallzulassung eines Covid-Medikamentes der Thüringer in den USA.

Kaum besser entwickelte sich der Aktienkurs des Jenaer Beteiligungsunternehmens DEWB. Die Papiere sind rund 37 Prozent weniger wert als zum Jahresanfang 2023.

Auch die Aktienkurve des Jenaer E-Commerce-Dienstleisters Intershop zeigt nach unten. Der Wertverlust lag Ende Oktober sogar bei 55 Prozent. Seitdem berappelte sich der Kurs, so dass das Jahresminus letztlich "nur" etwa 19 Prozent beträgt.

Der Jenaer Medizintechnikhersteller Carl Zeiss Meditec kann weiterhin nicht an die Kurssprünge von 2021 anknüpfen und hat seine Talfahrt fortgesetzt. Die Kurskurve verlief bis Ende Oktober kontinuierlich abwärts. Eine kräftige Erholung verringerte das Jahresminus auf rund 16 Prozent.

Um die neun Prozent Wertverlust mussten die Anleger 2023 verkraften, die auf den Glasfaser- und Mobilfunkspezialisten Adtran Networks gesetzt haben. Dennoch liegt der Aktienwert fast dreimal höher als 2020. Das Unternehmen aus Meiningen und München hieß bis zum Sommer ADVA, hat nach Fusion nun aber den Namen seines amerikanischen Unternehmensteils angenommen.

Nach einem starken Kursverlust in 2022 steht der Aktienkurs des Recyclingunternehmens Cabka mit Produktion in Weira (Saale-Orla-Kreis) nun fast unverändert da. Im Jahr 2023 ging es gerademal um weitere zwei Prozent runter.

Aktienkurs von Chiphersteller um fast 55 Prozent gestiegen

Größter Gewinner aus Thüringer Sicht ist der Erfurter Elektronikchip-Hersteller X-Fab. Fast 55 Prozent hat der Wert binnen Jahresfrist zugelegt. Und das Allzeithoch vom August ist in Reichweite.

Firmenlogo von X-Fab an einem Gebäude des Unternehmens
X-Fab ist aus Thüringer Sicht der Börsen-Spitzenreiter. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Fast 30 Prozent kletterte der Aktienkurs des IT-Technikanbieters Hyrican aus Kindelbrück im Landkreis Sömmerda in zwölf Monaten nach oben.

Und immerhin um die elf Prozent aufwärts ging es für die Papiere des Jenaer Technologiekonzerns Jenoptik. Allerdings sah das bis zum Jahrestief Ende Oktober gar nicht nach einem positiven Abschluss aus. Doch in den letzten Wochen des Jahres hat der Jenoptik-Kurs um sensationelle 40 Prozent zugelegt. Das freut auch den größten Jenoptik-Aktionär, das Land Thüringen.

Der Börsenwert des Thermometerherstellers Geratherm aus Geschwenda im Ilm-Kreis lag zum Jahresende rund zehn Prozent höher als zu Jahresbeginn. Allerdings ist das überraschend, denn nach einem starken Kurszuwachs im Februar ging es Stück für Stück wieder um ein Drittel runter.

Geratherm Werk
Die Geratherm Medical AG produziert unter anderem Fieberthermometer und Blutdruck- sowie Lungenfunktions-Geräte. Bildrechte: Geratherm

Das kleinste Thüringer Plus haben Anleger bei den Aktien des Eisenbahnausrüsters Funkwerk aus Kölleda im Landkreis Sömmerda für 2023 verbucht. Immerhin knapp acht Prozent steht der Kurs nach einem Jahr höher da. Allerdings ist das immer noch 40 Prozent unter den Rekordkursen des Jahres 2022.

MDR (gh)

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