Nach Kontroverse Als eines der letzten Bundesländer: Thüringen stattet Polizei mit 400 Bodycams aus
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07. August 2024, 19:44 Uhr
Schwarz sind sie und etwa so groß wie eine Zigaretten-Schachtel, die Bodycams. Speziell gekennzeichnete Thüringer Polizeibeamte tragen sie an ihren Uniformen, um Bild- und Ton aufzuzeichnen. Thüringen ist eines der letzten Bundesländer, das bei der Polizei Körperkameras einführt.
Nach eingehenden Tests hat die Ausstattung der Thüringer Polizei mit sogenannten Bodycams begonnen. Innenminister Georg Maier (SPD) präsentierte am Mittwoch in Erfurt die ersten rund 40 dieser Körperkameras.
Insgesamt seien bislang mehr als 400 der digitalen Apparate bestellt, es gebe eine Option auf knapp 800 weitere. Sie seien beim Hersteller auf zwei Jahre für 700.000 Euro gemietet worden. Maier zufolge ist das vorteilhafter als der ursprünglich geplante Kauf von Bodycams.
Bodycams sollen deeskalieren und Sicherheitsgefühl erhöhen
Die Geräte werden den Angaben zufolge von speziell gekennzeichneten Beamten an der Uniform getragen und können sowohl Bild als auch Ton aufzeichnen. Laut Maier sollen die Körperkameras deeskalierend wirken, das Sicherheitsgefühl erhöhen und deren Aufnahmen gegebenenfalls als Beweismittel dienen. Die Bodycams werden zumeist von Hand aktiviert. Sie sollen sich aber auch automatisch einschalten, sobald Polizisten ihre Waffen ziehen.
Thüringen beginnt als eines der letzten Bundesländer
Thüringen ist eines der letzten Bundesländer, die solche Kameras einführen. Grund dafür sind laut Innenministerium unter anderem die zuvor langen und kontroversen Debatten über das Thema in der Landespolitik. Dafür jedoch habe Thüringen die deutschlandweit modernste Variante solcher Bodycams.
Mitte Dezember war mit älteren Kameras in zwei Erfurter Inspektionsdiensten der Probebetrieb gestartet. In Thüringen werden Bodycams auch bei einigen Kontrollen für Busse und Bahnen eingesetzt, etwa in Gera. Auch die Bahn hat Kontrolleure an einigen Strecken damit ausgerüstet.
CDU kritisiert zögerliche Einführung
Die oppositionelle CDU kritisierte die Einführung der Bodycams als zu spät und zu halbherzig. Der CDU-Landtagsabgeordnete Raymond Walk sprach in einer Mitteilung von jahrelanger Verzögerung und Hinhaltetaktik der Landesregierung. Die Grünen-Abgeordnete Madeleine Henfling wiederum verlangte eine umfassende Debatte über die mit Bodycams verbundenen Risiken. Schutz und Abschreckung durch Bodycams seien nicht ausreichend bewiesen.
MDR (fp/rom)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 07. August 2024 | 19:00 Uhr
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