Deutsches Rotes Kreuz Zahl der Bergwachten in Thüringen in den vergangenen Jahren gesunken
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28. Dezember 2024, 16:25 Uhr
In Thüringen ist aufgrund des demografischen Wandels und Nachwuchsproblemen die Anzahl der Bergwachten gesunken. Gerade bei kleineren Bergwachten mit wenig Einsätzen gibt es Schwierigkeiten. Einige Bergwachten haben sich in diesem Jahr zusammengeschlossen. Die Bergwacht in Hohleborn löst sich zum Jahresende auf.
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Die Zahl der Bergwachten ist in den vergangenen zwanzig Jahren in Thüringen von 31 auf aktuell 26 gesunken. Daniel Fritzsche vom Deutschen Roten Kreuz sagte MDR THÜRINGEN, dass aufgrund des demografischen Wandels und Nachwuchsproblemen Wachten zusammengelegt oder aufgelöst wurden.
Gerade bei kleineren Bergwachten mit wenig Einsätzen werde zudem eine finanzielle Unterstützung sowie das Vorhalten von Einsatztechnik immer schwieriger. Deshalb sei es notwendig, in den betroffenen Regionen die Kräfte zu bündeln. Die Einsatzbereitschaft bei Notfällen sei dort weiterhin zu 100 Prozent von den aktiven Mitgliedern sichergestellt.
Die Bergretter rücken etwa aus, wenn Wintersportler, Wanderer, Kletterer, Mountainbiker oder Waldarbeiter verunglückt oder in einer Notlage sind.
Herausforderung für Landesverband
In diesem Jahr haben sich die Bergwachten in Rotterode und Oberschönau im Kreis Schmalkalden-Meiningen zusammengeschlossen. Zum Jahresende löst sich zudem die Bergwacht in Hohleborn auf, einem Ortsteil von Floh-Seligenthal. Künftig sollen auch vier Bergwachten im Kreis Sonneberg zusammengelegt werden, die bereits jetzt schon eng zusammenarbeiten, sagt Fritzsche.
Für den Landesverband bedeutet die Entwicklung eine "massive Herausforderung", da sich die Bergwachten als Traditionsvereine in den betroffenen Regionen umstrukturieren müssen. "Manche Bergwachten arbeiten seit 70 Jahren in ihren Ortschaften, sind dort Traditionsvereine und dort verwurzelt", sagt Fritzsche.
Nachwuchs in Regionen mit vielen Einsätzen gesichert
Die Ehrenamtlichen in den kleineren Wachten leisten eher Sanitätsdienste, unterstützen im Naturschutz und betreuen Hütten. "Dort passieren relativ wenige scharfe Einsätze, wo die Bergwacht aus der Rufbereitschaft heraus alarmiert wird, um auf einen Einsatz zu gehen. Das sind auch die Bergwachten, die sagen, wir arbeiten jetzt mit anderen Bergwachten zusammen, legen uns zusammen und bringen unsere Einsatzkräfte bei anderen Bergwachten mit ein", sagt Fritzsche.
Bergwachten in Regionen mit vielen Einsätzen stünden nicht vor derartigen Herausforderungen. Dort sei auch der Nachwuchs derzeit gesichert. Dazu zählen unter anderem Oberhof (Kreis Schmalkalden-Meiningen), Ilmenau (Ilm-Kreis), Steinach (Kreis Sonneberg) sowie Tambach-Dietharz (Kreis Gotha).
265 aktive Mitglieder in Thüringen
Nach wie vor gebe es in Thüringen ein dichtes Netz an Bergwachten. Teilweise liegen einzelne Bergwachten auch eng beieinander. Aktuell gibt es 265 aktive Mitglieder, die ehrenamtlich die Einsätze der Bergwacht stemmen.
Zudem gibt es 98 Anwärterinnen und Anwärter, die sich in Ausbildung befinden. 2014 gab es laut Fritzsche noch 421 Aktive bei der Thüringer Bergwacht. Zuletzt verzeichnete die Bergwacht steigende Einsatzzahlen.
MDR (wdy/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 28. Dezember 2024 | 18:40 Uhr
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