Ab diesen Samstag wird auch in Thüringen Feuerwerk für Silvester verkauft. Bis zum 31. Dezember können alle, die nicht ohne Raketen und Knaller ins neue Jahr gehen wollen, Pyrotechnik kaufen - vorausgesetzt sie sind erwachsen. Minderjährige dürfen lediglich sogenanntes Kleinstfeuerwerk kaufen, etwa Wunderkerzen und ähnliches.

Thüringens Gesundheitsministerin Katharina Schenk (SPD) mahnt zur Vorsicht. Die meisten Unfälle gebe es wegen Unachtsamkeit und Leichtsinn, sagte sie. Auf keinen Fall dürften pyrotechnische Gegenstände selbst gebastelt werden. Das sei lebensgefährlich und noch dazu strafbar. Auch Böller und Raketen, die in Deutschland nicht zugelassen sind, dürften keinesfalls eingeführt oder verwendet werden.

In einigen Thüringer Kommunen gibt es zum Jahreswechsel wieder Böllerverbotszonen. Andere Kommunen verweisen auf die ohnehin geltenden gesetzlichen Regeln. Generell darf nicht in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen und Fachwerkhäusern geböllert werden. Damit ist beispielsweise die gesamte Altstadt in Erfurt für Raketen und Böller tabu.

Auch in Mühlhausen ist die historische Altstadt mit ihren vielen denkmalgeschützten Gebäuden für Feuerwerk gesperrt. In Weimar gibt es zwei neue Straßen mit Böllerverbot - das sind die Schiller- und die Frauentorstraße. Auch rund um den Theaterplatz, am Frauenplan und am Markt darf kein Feuerwerk gezündet werden.

In Gotha bleibt das Gebiet rund um Schloss Friedenstein wie in den Vorjahren böllerfreie Zone. Wer trotz Verbot Feuerwerk zündet, riskiert eine hohe Strafe. Zum Teil werden mehrere Zehntausend Euro fällig. Weil die Kontrollen aber Personal erfordern, verzichten viele Kommunen auf ausgewiesene Verbotszonen.

Auch in der historischen Altstadt von Bad Langensalza ist das Abbrennen von Feuerwerk von der Stadt verboten worden. Die Stadt will damit die historischen Gebäude und die Marktkirche vor Bränden schützen. Mehrere Straßenzüge sind vom Verbot betroffen. Die Stadt veröffentlichte dazu eine Allgemeinverfügung. Verstöße könnten mit einer Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro geahndet werden, so die Stadt.

Die Städte Erfurt und Jena haben zum Verzicht auf Feuerwerk zu Silvester aufgerufen. Als Grund gaben sie die Lärmbelastung, Unfälle, Feinstaub und Müll an.