Inklusion Barrierefreiheit in Thüringen: Behindertenbeauftragter fordert mehr Geld
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10. April 2024, 17:36 Uhr
Von Barrierefreiheit profitieren nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen. Doch die Fördermittel für solche Projekte seien zu niedrig, kritisiert der Landesbehindertenbeauftragten Joachim Leibiger.
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Der Landesbehindertenbeauftragte Joachim Leibiger fordert vom Landtag mehr Fördergeld für Barrierefreiheit. Leibiger sagte MDR THÜRINGEN, die in diesem Jahr zur Verfügung stehenden 1,3 Millionen Euro reichten bei weitem nicht aus. In den nächsten Jahren seien drei bis vier Millionen Euro jährlich nötig.
"Da muss Butter bei die Fische", sagte Leibiger. "Sonst basteln wir noch in 20 Jahren an der Barrierefreiheit im Land herum." Leibiger verwies darauf, dass er für dieses Jahr im Landtag zwei Millionen Euro Fördermittel für mehr Barrierefreiheit beantragt hatte. Genehmigt worden seien ihm von den Abgeordneten 1,3 Millionen Euro.
Diese Mittel seien aber bereits vier Wochen nach dem Start der Förderrunde verplant. Bis zum 4. April wurden demnach bereits Anträge im Umfang von mehr als zwei Millionen Euro gestellt. Es gilt daher ein Antragsstopp.
Großer Bedarf für Förderprogramm in Thüringen
Die Situation sei unbefriedigend, sagte Leibiger. Die Nachfrage zeige, dass ein großer Bedarf für das Förderprogramm bestehe. Mit dem Fördergeld würden zum Beispiel Gebäude mit Rampen für Rollstuhlfahrer ausgerüstet, Toiletten behindertengerecht umgebaut oder Internet-Seiten mit einer Vorlesefunktion ausgerüstet.
Leibiger forderte dazu auf, sich auch über andere Förderprogramme für Barrierefreiheit zu informieren. Entsprechende Angebote gebe es etwa von der KfW-Bank oder den Pflegekassen.
Barrierefreiheit in allen Gebäuden
Der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen unterstützt die Forderung nach mehr Fördergeld für die Leibiger-Behörde. Verbandsvize Jörg Kubitzki sagte MDR THÜRINGEN, die Investitionen in die Barrierefreiheit gingen nicht ins Leere. Vielmehr könnten davon viele Menschen profitieren - Behinderte, Menschen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, oder auch Eltern mit Kinderwagen.
Kubitzki drängte zudem darauf, in die geplante Novelle der Thüringer Bauordnung einen Passus aufzunehmen, wonach bei Neubauten verpflichtend auf Barrierefreiheit geachtet wird. Barrierefreiheit sei ein gesamtgesellschaftliches Anliegen.
MDR (wh/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 10. April 2024 | 16:00 Uhr
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