Kampf um bessere Löhne Nun auch BMW - Weitere Warnstreiks vor Tarifverhandlungen geplant

11. November 2022, 06:00 Uhr

Acht Prozent mehr Lohn fordert die IG Metall für Arbeitnehmende der Metall-, Elektro- und Automobilindustrie in Sachsen. Um ihrer Forderung mehr Nachdruck zu verleihen, legten schon in den vergangenen Tagen Arbeiterinnen und Arbeiter mehrerer Betriebe die Arbeit nieder, vor der Verhandlung am Nachmittag sollen weitere Streiks folgen - auch bei BMW in Leipzig.

Vor der dritten Tarifverhandlungsrunde der Metall- und Elektroindustrie am heutigen Freitag wollen Beschäftigte von BMW in Leipzig in den frühen Morgenstunden noch einmal Druck auf die Arbeitgeber machen. Die Nachtschicht sei dazu aufgerufen worden, von 3:30 Uhr bis 5 Uhr die Arbeit niederzulegen, teilte die IG Metall mit.

Forderung: Acht Prozent mehr Lohn

Die Beschäftigten erwarteten ein verhandlungsfähiges Angebot, sagte Steffen Reißig von der IG Metall Leipzig. "Sonst kann aus einem 1,5-stündigen Warnstreik schnell ein ganztägiger Ausstand werden." Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn für die Arbeitnehmenden.

Das bieten die Arbeitgeber

Die Arbeitgeberseite hat unter anderem eine steuer- und abgabenfreie "Inflationsausgleichsprämie" von 3.000 Euro sowie eine spätere, noch unbezifferte Erhöhung in den Gehaltstabellen in Aussicht gestellt. Dazu sagte die Verhandlungsführerin Irene Schulz: Die Beschäftigten bräuchten eine dauerhafte Erhöhung ihrer Monatslöhne.

Weitere Streiks vor Verhandlungsrunde geplant

Am Freitagnachmittag wollen Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in Chemnitz zu einer neuen Verhandlungsrunde zusammenkommen. Zuvor plant die Gewerkschaft am Verhandlungsort eine Kundgebung mit rund 200 Beschäftigten mehrerer Betriebe.

Und es soll am Freitag noch weitere Warnstreiks geben, teilte die IG Metall mit. "Beim Automobilzulieferer SAS in Meerane wird ab Mittag nichts mehr gehen. Auch die Belegschaft des Metallwerks Auerhammer im erzgebirgischen Aue wird sich am Freitag an den Warnstreiks beteiligen", hieß es.

Streikrunde startete schon am Dienstag

In Südwestsachen hatte es schon seit Dienstag mehrere Warnstreiks gegeben, zu denen die IG Metall aufgerufen hatte. Sowohl beim Zwickauer Batterie-Hersteller Clarios, als auch bei der Leichtmetall-Gießerei Handtmann in Annaberg-Buchholz wurde am Donnerstag die Arbeit zeitweise niedergelegt. Bei Clarios hatten die Beschäftigten vergangene Woche schon gestreikt.

Die Metall- und Elektroindustrie in Sachsen - Die Metall- und Elektroindustrie in sachsen zählt nach Angaben ihres Dachverbandes Sachsenmetall rund 180.000 Beschäftigte.
- Von den Tarifverhandlungen direkt betroffen seien rund 60 Unternehmen mit etwa 25.000 Arbeitsplätzen.

MDR (sho)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten | 09. November 2022 | 09:30 Uhr

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