Arbeitskampf Tarifeinigung für Ärztinnen und Ärzte in vier sächsischen Krankenhäusern

26. Juni 2023, 18:38 Uhr

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) haben sich für vier sächsische Krankenhäuser auf einen Tarifabschluss geeinigt. Die Gremien stimmten dem Ergebnis der Verhandlungen zu. Demnach erhalten die Angestellten 4,8 Prozent mehr Lohn. Eine weitere Gehaltserhöhung um vier Prozent ist zum 1. April 2024 geplant.

Der Tarifvertrag der Ärztegewerkschaft des Marburger Bundes gilt in Sachsen für die rund 900 Beschäftigten an den Muldentalkliniken in Grimma und Wurzen, dem Klinikum Obergöltzsch in Rodewisch, dem Städtischen Klinikum Dresden sowie dem Krankenhaus Landkreis Mittweida. "Dieses Ergebnis ist vor allem dem Engagement der MB-Mitglieder zu verdanken: Mit aufsehenerregenden bundesweiten Warnstreiks und Aktionen vor Ort wie der aktiven Mittagspause am Städtischen Klinikum Dresden haben sie deutliche Zeichen im Tarifkonflikt gesetzt", sagte der 1. Vorsitzende des MB Sachsen, Torsten Lippold. Bundesweit betrifft die Tariferhöhung rund 55.000 Beschäftigte an den kommunalen Kliniken.

Marburger Bund: Einigung ist Prototyp für sächsische Krankenhauslandschaft

Die Tariferhöhung tritt zum 1. Juli in Kraft. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 2.500 Euro für die Beschäftigten. Die Tarifeinigung ist auf 18 Monate beschränkt, weshalb im Sommer 2024 mit neuen Verhandlungen zu rechnen ist. Laut Lippold stellt das Ergebnis einen "Prototypen" für die sächsische Krankenhauslandschaft dar. "An diesem Tarifvertrag orientieren sich häufig örtliche Tarifkommissionen bei ihren Forderungen bei Haustarifverträgen." Laut Marburger Bund gilt in 61 sächsischen Kliniken aktuell ein sogenannter arztspezifischer Tarifvertrag des MB. In 39 dieser Häuser verhandele der Marburger Bund Sachsen für seine Mitglieder individuelle Haustarifverträge.

MDR (ltt)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 26. Juni 2023 | 19:00 Uhr

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