Eine Lehrerin schreibt in einer Grundschule Wörter mit «Sp» am Anfang an eine Tafel.
Ein Schulversuch in Sachsen soll prüfen, wie der Verzicht auf Noten in manchen Fächern das Lernverhalten von Kindern beeinflusst. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Schulversuch Elf Schulen in Sachsen testen Bewertung ohne Noten

29. Oktober 2024, 09:18 Uhr

Schon wieder eine vier in Mathe? In vielen Familien eskaliert zuweilen der Streit um die Schulnoten der Kinder. Mit der Folge, dass die Motivation bei manchen Schülerinnen und Schülern leidet. In Sachsen gehen nun elf Schulen testweise neue Wege. Mit Zustimmung des sächsischen Kultusministeriums probieren sie neue Bewertungsformen aus und lassen die zuweilen gefürchteten Zensuren in vielen Fächern weg.

Endlich keine schlechten Noten mehr: Der Traum vieler Schüler wird seit den Herbstferien in Sachsen umgesetzt. Wie ein Sprecher des sächsischen Kultusministeriums (SMK) mitteilte, verzichten elf Schulen in Sachsen auf die Vergabe von Noten. Der Wunsch dazu sei verstärkt aus dem Kreis der Schulen gekommen. An dem Versuch nehmen demnach zehn öffentliche Grundschulen und eine Förderschule teil, die sich im Rahmen des Projektes "Bildungsland Sachsen 2030" dafür beworben haben.

Diese Schulen in Sachsen machen mit:

  • Region Bautzen: Grundschule Beiersdorf, Grundschule "Emil Ufer" Obersdorf, Grundschule "Am Gickelsberg" Kamenz, Grundschule Großpostwitz
  • Region Chemnitz: Rudolfschule Grundschule Chemnitz; Förderzentrum "Erich Kästner"
  • Region Dresden: 6. Grundschule "Am Großen Garten", Grundschule Schönfeld, Grundschule Radeburg, Arita-Grundschule Meißen, Johannesschule-Grundschule Meißen

Start mit Musik, Sport oder Ethik

Nicht alle Schulen würden sofort in allen Fächern auf Noten verzichten. Alternative Bewertungen gebe es in den Fächern Musik, Kunst, Werken, Sport, Ethik oder Religion und Englisch, so das SMK in seinem Bildungsland-Blog. Ziffernnoten in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht gebe es jedoch weiterhin, hieß es. "Der Schulversuch soll mehr Klarheit und Sicherheit in der Bewertung von Schülerleistungen bringen", sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU).

Christian Piwarz (CDU), Kultusminister von Sachsen, nimmt an einer Pressekonferenz anlässlich des bevorstehenden Schuljahresbeginn 2023/24 teil.
Der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (CDU) will mehr Klarheit darüber, ob sich der Wegfall von Zensuren positiv auswirkt. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Ob mit Noten oder ohne – alles hat seine Vor- und Nachteile. Der Schulversuch soll mehr Klarheit und Sicherheit in der Bewertung von Schülerleistungen bringen.

Christian Piwarz (CDU) Kultusminister in Sachsen

Zudem sollen neue Bewertungen keinen Mehraufwand für Lehrkräfte ergeben. In Grundschulen kann das in Abstimmung mit der Schulaufsicht erfolgen, wenn sich die Schulkonferenzen, also Schüler, Lehrkräfte und Eltern, gemeinsam dafür entscheiden. Laut SMK erstreckt sich der Schulversuch über vier Jahre und wird von der TU Dresden wissenschaftlich begleitet.

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MDR (wim)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 29. Oktober 2024 | 06:30 Uhr

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