Personalmangel und Kostendruck Immer mehr Pflegeheime in Sachsen schließen

29. Juli 2024, 19:26 Uhr

In Sachsen schließen immer mehr Pflegeheime. Nach Angaben des Arbeitgeberverbandes Pflege waren es im vergangenen Jahr 15 Einrichtungen, in diesem Jahr bisher vier. Geschäftsführerin Isabell Halletz sagte MDR SACHSEN, das liege auch an den Pflegekassen. Diese würden wegen ihres Personalmangels teilweise erst nach Monaten das Geld an die Einrichtungen überweisen. Zuerst hatte die "Freie Presse" darüber berichtet.

Bewohnerinnen eines Pflegeheims sitzen an einem Tisch.
Immer mehr Pflegeheime in Sachsen müssen aufgeben, weil Personal und Finanzen knapp sind. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Marijan Murat

Arbeitgeberverband Pflege: Pflegekassen mitschuldig an Insolvenzen

Dazu kämen wegen fehlender Pflegekräfte leere Heim-Betten, für die aber weiter Kosten anfielen. Beides zusammen treibe vor allem kleine Heimbetreiber schnell in die Insolvenz. Halletz forderte, bei den Pflegekassen auf Digitalisierung zu setzen. Dann könnten auch mit weniger Personal Rechnungen schneller geprüft und beglichen werden.

Außerdem müssten ausländische Pflegekräfte schneller anerkannt werden, damit sie auch schneller als Fachkräfte einsetzbar seien.

Über 1.000 stationäre Einrichtungen

Im bundesweiten Vergleich steht Sachsen laut Halletz noch gut da. Demnach befanden sich 2023 weniger als zwei Prozent der geschlossenen Pflegeheime im Freistaat. Laut Pflegeschutzbund gibt es in Sachsen über 1.000 stationäre Einrichtungen. Dazu zählen Altenheime, Seniorenheime, Pflegeheime sowie Senioren-Residenzen.

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MDR (kbe/Mina)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 29. Juli 2024 | 14:00 Uhr

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