
Tarifkonflikt Verdi und GEW rufen erneut zum Warnstreik auf: Kitas und Stadtreinigungen betroffen
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12. März 2025, 15:53 Uhr
Kitas dicht, Klinikpersonal im Warnstreik, Müllabfuhr ausgesetzt: In Leipzig, Chemnitz und Dresden legt der öffentliche Dienst erneut die Arbeit nieder. Die Gewerkschaften Verdi und GEW wollen vor der Verhandlungsrunde am Freitag den Druck erhöhen. Es geht um mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen.
Kurz vor der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes haben in Sachsen zahlreiche Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaften Verdi und Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben für Mittwoch und Donnerstag zu weiteren Warnstreiks im Öffentlichen Dienst aufgerufen. Wie die GEW mitteilte, blieben am Mittwoch beispielsweise rund 100 Kitas und Horte in Leipzig ganz oder teilweise geschlossen.
Nicht nur Kitas werden bestreikt
Doch nicht nur Kitas und Horte sind vom Warnstreik betroffen. Auch Mitarbeiter der Arbeitsagenturen in Leipzig und Oschatz-Torgau, der Stadtverwaltung Leipzig sowie der beiden Landratsämter werden laut Verdi bestreikt. Zusätzlich würden die Mitarbeitenden der Leipziger Stadtreinigung von Donnerstag bis Samstag ihre Arbeit niederlegen. Dadurch blieben die Wertstoffhöfe geschlossen und es könne zu Einschränkungen bei der Müllentsorgung kommen, hieß es.
Streik weitet sich auf Chemnitz aus
Auch in Chemnitz sollen sich am Donnerstag weitere Kitas und Horte dem Warnstreik anschließen, so die GEW. Die Stadt überlässt es nach eigenen Angaben den Einrichtungen selbst, über Schließungen, Teilschließungen oder Notbetreuung zu entscheiden. Eltern sollen bei Einschränkungen direkt von den jeweiligen Kitas informiert werden. Laut der GEW gibt es in Chemnitz rund 90 kommunale Kindertagesstätten.
Auch in Dresden legen Beschäftigte die Arbeit nieder
Auch in Dresden haben Verdi zufolge Beschäftigte im öffentlichen Dienst die Arbeit niedergelegt, darunter etwa Mitarbeiter des Städtischen Klinikums. Zudem wurden Beschäftigte der Stadtreinigung bis einschließlich Samstag zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.
Forderungen der Gewerkschaft
Erst in der vergangenen Woche wurden Kitas und Horte in Sachsen bestreikt, am Montag auch der Flughafen Leipzig/Halle. Hintergrund sind die Verhandlungen über die Löhne und Gehälter der deutschlandweit mehr als 2,6 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen.
Die beteiligten Gewerkschaften fordern für sie ein Plus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat, zusätzliche freie Tage sowie ein sogenanntes "Mehr-Zeit-für-mich-Konto". Die Arbeitgeberseite lehnt dies bislang als nicht finanzierbar ab. Die nächste Verhandlungsrunde ist am Freitag geplant.
MDR (ben/hen)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 12. März 2025 | 14:30 Uhr