
Frisuren im Fußball Starfriseur in Leipzig: "Es fing damit an, dass ich als Kind oft verhunzt worden bin"
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11. März 2025, 17:00 Uhr
Cerkin Mehmeti ist im Kosovo geboren und in den 1990er-Jahren mit seiner Familie vor dem Krieg geflohen. Jetzt schneidet er Fußballstars und Promis die Haare. Für prominente Gäste haben er und sein Chef jetzt einen extra VIP-Raum im Leipziger Salon "Memos Cut" eingerichtet.
Cerkin Mehmeti macht das, was er am besten kann und er möchte auch gar nichts anderes tun: Haare frisieren. Mit dem Schneidegerät und der Schere ist der 31-Jährige in seinem Element. Sein Berufswunsch, man könnte es auch Berufung nennen, stand schon in jungen Jahren fest.
Es fing alles damit an, dass ich als oft Kind verhunzt worden bin.
"Es fing alles damit an, dass ich oft als Kind verhunzt worden bin. Da dachte ich mir, das muss doch besser gehen", erinnert sich Cerkin Mehmeti an seine Schulzeit. Damals habe er sich immer gefragt, "warum es keine guten Friseure gebe". "Da haben wir uns auch aus Geldmangel gegenseitig mit Schulfreunden nach der Schule selbst geschnitten. Es hat sich dabei herausgestellt, dass ich der Beste war von allen."
Schneiden im Millimeterbereich
Nach einer ordentlichen Friseurausbildung in Leipzig startet Cerkin Mehmeti durch. Er perfektioniert trendige Herrenfrisuren, schneidet sehr akkurat im Millimeterbereich. Fußballer von RB Leipzig wie Benjamin Henrichs werden auf den jungen Friseur aufmerksam, kommen zu ihm in den Salon und andere Prominente auch.
Auf seinem Tablet zeigt er Bilder seiner prominenten Gäste: "Das ist Henrichs, hier haben für seine Doku gedreht, das ist der Torwart von RB. Wir hatten schon Rapper SummerJam, Pietro Lombardi, RB-Spieler wie Henrichs und Xavi. Gefühlt die Hälfte der Mannschaft von RB Leipzig", erklärt Cerkin Mehmeti nicht ohne Stolz.
"Das ist immer Perfektion"
Sein Stammkunde Pascal Melzer lässt sich schon seit fünf Jahren von ihm die Haare schneiden. Ein anderer Barbier kommt für ihn seitdem nicht mehr in Frage. "Es ist immer Perfektion. Er sieht Stellen, da denkt man sich, wirst du bald mal fertig. Aber das Endergebnis ist der Hammer", erklärt Melzer. Inzwischen sind die beiden gute Freunde geworden und sehen sie sich fast wöchentlich zum Haareschneiden.
Im Kosovo geboren
Cerkin Mehmeti wurde im Kosovo geboren. 1998 flieht der damals Fünfjährige mit seinen Eltern vor dem Krieg nach Deutschland. "Als wir geflohen sind, war meine Mutter hochschwanger mit meinem Bruder. Deswegen sind wir auch hier geblieben, weil wir hier zur Schule gegangen sind und die deutsche Sprache gelernt haben."
Unterkunft in der Nähe von Thum im Erzgebirge
Die Familie wird nach der Flucht in der Nähe von Thum im Erzgebirge untergebracht. Nach der Schule absolviert Cerkin Mehmeti eine Friseurausbildung - dazu gehören damals auch Dauerwellen und Haare färben, für Damen und Herren. Heute schneidet der 31-Jährige allerdings lieber Herrenfrisuren. Ein schön gestutzter Bart gehört für ihn unbedingt dazu. Dafür nimmt er sich Zeit. Nach einer Stunde sitzen Haare und Bart von Pascal Melzer perfekt.
Extra VIP-Bereich für prominente Kunden
Damit seine prominenten Kunden nicht durch das große Schaufenster gesehen werden, richtet Cerkin Mehmeti zusammen mit seinem Chef Mehmet Acioglu einen extra VIP-Raum ein. Ein paar Trikots müssen als Deko noch aufgehängt werden. "Es war immer ein Traum von mir, Fußballern die Haare zu schneiden. Schon damals als ich im Keller die Haare meiner Freunde geschnitten habe."
Sein Chef Mehmet 'Memo' Acioglu ergänzt: "Wir haben das Ding zusammen gemacht. Wir sind auch zusammen nach Berlin gefahren und haben die EM-Spieler geschnitten. Es ist immer wieder schön, seine Frisuren im Fernsehen zu sehen." Nach ihm ist auch der Salon benannt: "Memos Cut".
Wir haben das Ding zusammen gemacht. Wir sind auch zusammen nach Berlin gefahren und haben die EM-Spieler geschnitten. Es ist immer wieder schön, seine Frisuren im Fernsehen zu sehen.
Entspannt will Cerkin Mehmeti im neuen VIP-Raum Spitzenfußballer begrüßen und ihnen die Haare machen. Sind sie zufrieden, bedeutet das für ihn Glück pur.
MDR (tomi)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 11. März 2025 | 16:00 Uhr