Prozess am Landgericht Leipzig "Shiny Flakes": Weiterer Kinderzimmer-Dealer aus Leipzig gesteht
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09. März 2023, 17:35 Uhr
Im Prozess um den Online-Drogenhandel Candylove in Leipzig hat es ein weiteres Geständnis gegeben. Nachdem schon zwei Tatverdächtige und der "Kinderzimmer-Dealer" gestanden hatten, gab nun ein weiterer Angeklagter zu, am Drogenhandel beteiligt gewesen zu sein.
Im sogenannten "Kinderzimmer-Dealer-Prozess" gegen fünf Angeklagte wegen Handels mit Drogen hat der vierte Angeklagte vor dem Landgericht Leipzig am Donnerstag ein Geständnis abgelegt. Die Angaben seiner Mitangeklagten seien im Kern zutreffend, ließ er über seine Anwältin erklären. Seinen Angaben zufolge lernten sich er und der als "Kinderzimmer-Dealer" bekannt gewordene Maximilian S. aus Leipzig im offenen Vollzug kennen. "Mich hat gereizt, innerhalb kurzer Zeit reich zu werden", sagte der Angeklagte, der bereits wegen anderer Taten verurteilt wurde.
In vorherigen Prozessterminen hatten sowohl der Mitangeklagte "Kinderzimmer-Dealer" sowie zwei Beihelfer gestanden. Maximilian S. hatte in einer früheren Verhandlung erklärt, dass er für den Drogenshop Candylove lediglich die Software erstellt und mit dem Vertrieb der Drogen nichts zu tun gehabt habe.
Die anderen zwei Männer gaben zu, die Drogenbestellungen verpackt und versendet zu haben. Die fünf angeklagten Männer im Alter zwischen 24 bis 42 Jahren sollen ab April 2019 unter anderem 16,5 Kilogramm Amphetamin und 2,5 Kilogramm Haschisch über den Online-Drogenhandel verkauft haben.
Drogenkarriere Vorlage für Netflix-Serie
Maximilian S. war schon zuvor straffällig geworden: Er hatte 2015 im Darknet fast eine Tonne Drogen direkt aus seinem Kinderzimmer verkauft. Seine Geschichte war Vorlage für ein Filmprojekt des Streaming-Anbieters Netflix: die Serie "How to Sell Drugs Online (Fast)", von der es mittlerweile drei Staffeln gibt.
MDR (ali)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 09. März 2023 | 18:30 Uhr